Weltweit werden pro Jahr mehr als 60 Milliarden Landtiere und über 1000 Milliarden Wassertiere getötet. Diese Anzahl ist so hoch, dass sie unser Vorstellungsvermögen überschreitet. Und doch hat jedes einzelne Tier gelebt. Jedes einzelne Tier[nbsp] hat gefühlt. Und jedes einzelne Tier hatte ein Recht auf Leben und Unversehrtheit.
Für dieses Recht auf Leben haben auch in diesem Jahr wieder Aktivisten demonstriert:[nbsp] Der Marsch zur Schließung aller Schlachthäuser fordert nun bereits seit fünf Jahren eine Abschaffung der Tierausbeutung. Und damit ein Ende von Aufzucht, Fischerei und Schlachtung.
Von der französischen Tierrechtsorganisation L214 ins Leben gerufen, fand der Marsch im Jahr 2012 erstmals in zwei französischen Städten statt. Mittlerweile ist aus dem zunächst kleinen Protest eine weltweite und jährlich wachsende Tierrechtsbewegung geworden. Im Juni dieses Jahres demonstrierten Menschen auf der ganzen Welt in über 20 Städten gegen die Ausbeutung von Tieren.
Der Marsch zur Schließung aller Schlachthäuser fand dieses Jahr unter anderem wieder in Kassel statt. Veranstaltet von ARIWA gingen am 11. Juni etwa 200 Menschen auf die Straße, um friedlich und eindrucksvoll zu demonstrieren. Von den engagierten Initiatoren als Schweigemarsch geplant, wurde der ansonsten stille Demonstrationszug akustisch von markerschütternden Schreien gequälter Schweine begleitet. Nicht wenige Demonstranten weinten angesichts der berührenden Geräuschkulisse. Und auch viele Passanten reagierten auf den Demonstrationszug und die Akustik.
Vor einer Mc Donalds Filiale in der Innenstadt stoppte der Zug um Menschenfleisch zu präsentieren. Zwei mutige Frauen lagen nur mit Unterwäsche bekleidet und beschmiert mit Kunstblut in übergroßen Fleischschalen, um den Irrsinn der Fleischindustrie zu veranschaulichen. Mit einer kurzen Rede wurde die Aktion den Zuschauern erklärt.
An Infoständen namhafter Tierrechtsorganisationen wurden Passanten/innen ab Beginn der Veranstaltung aufgeklärt und mit Informationsbroschüren und veganen Kostproben versorgt. Die abschließenden Redebeiträge befassten sich mit tierethischen und ökologischen Aspekten der Fleischindustrie.
Auch in Kassel war der diesjährige Marsch zur Schließung aller Schlachthäuser also ein voller Erfolg. Es bleibt die Erkenntnis, dass die stetig wachsende Tierrechtsbewegung einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel bewirkt. Ein Wandel, der uns hoffentlich bald in eine Gesellschaft führt, bei der das Recht auf Leben für jedes leidensfähige Lebewesen gilt – nicht nur für Menschen.
[nbsp] | ||
Fotos: Stephan Raatz | [nbsp] | [nbsp] |
Weitere Informationen: de.stopabattoirs.org
Am 27.08.2016 ist der Welttag für das Ende des Speziezismus. Mehr Informationen unter: end-of-speciesism.org