Fische
Fische leben schon seit mehr als 400 Millionen Jahren auf der Erde. Die ersten Landwirbeltiere stammen von Fischen ab, sie sind also in gewisser Hinsicht unsere Ururgroßeltern. Aber wir gehen nicht zimperlich mit unseren schuppigen Vorfahren um, denn jedes Jahr werden mehr Fische zur menschlichen Ernährung getötet als all die anderen Milliarden Tiere (Kühe, Schweine, Hühner, u.v.a.) zusammen genommen.
Kommerzieller Fischfang
Fische werden zu Tausenden in teils fußballfeldgroßen Netzen gefangen und zusammengequetscht. Aufgrund des Druckunterschieds zwischen Wasser und Land kommt es vor, dass ihre Schwimmblase platzt, ihre Augen aus den Höhlen quellen und der Magen aus dem Mund gepresst wird.
An Bord des Schiffes ersticken Fische oftmals langsam und qualvoll. Viele Tiere sind aber auch noch bei Bewusstsein, wenn sie aufgeschnitten und „ausgenommen“ werden. Laut Tierschutzschlachtverordnung müssen Fische vor dem Schlachten betäubt werden. Sie dürfen nicht lebend außerhalb des Wassers gelagert werden. Doch auf großen Fischerbooten gelten diese Vorschriften nicht, da es nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich wäre, eine Betäubung durchzuführen.
Kommerzieller Fischfang
Fische werden zu Tausenden in teils fußballfeldgroßen Netzen gefangen und zusammengequetscht. Aufgrund des Druckunterschieds zwischen Wasser und Land kommt es vor, dass ihre Schwimmblase platzt, ihre Augen aus den Höhlen quellen und der Magen aus dem Mund gepresst wird.
An Bord des Schiffes ersticken Fische oftmals langsam und qualvoll. Viele Tiere sind aber auch noch bei Bewusstsein, wenn sie aufgeschnitten und „ausgenommen“ werden. Laut Tierschutzschlachtverordnung müssen Fische vor dem Schlachten betäubt werden. Sie dürfen nicht lebend außerhalb des Wassers gelagert werden. Doch auf großen Fischerbooten gelten diese Vorschriften nicht, da es nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich wäre, eine Betäubung durchzuführen.
Erschreckende Zahlen
Ø Anzahl der wild gefangenen Fische pro Jahr: 1.5 Milliarden ¹
Ø Anzahl der in der Aquakultur geschlachteten Fische pro Jahr: 109 Milliarden ²
Ø Anzahl der Fische aus denen Fischmehl und -öl hergestellt wird: 780 Milliarden ³
Insgesamt sind dies durchschnittlich 2.300 Milliarden von Menschenhand getötete Fische pro Jahr! Zum Vergleich: Circa 75 Milliarden Landwirbeltiere wurden im Jahr 2017 weltweit geschlachtet. ⁴


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Aquakultur
Heute stammen beinahe so viele Fische aus der Massentierhaltung unter Wasser wie aus Wildfang (5). Wie bei jeder Intensivtierhaltung gibt es auch hier immense Probleme: Weil Fische auf engstem Raum zusammengepfercht sind, breiten sich Krankheiten und Parasiten rasend schnell aus. 10 - 20 % der Forellen auf sogenannten Aquafarmen sterben aufgrund der hohen Besatzdichte, durch Verstümmelungen und Krankheiten. Die Hälfte leidet an Herzmuskelentzündung und rund 90 % haben eine Fettdepotablagerung am Herz. (6) Fischläuse beißen den Fischen ganze Fleischstücke aus Kopf und Körper. Sie dringen durch die Netze auch nach außen und dezimieren Wildfischbestände. Nur durch den Einsatz hoher Dosen von Antibiotika und anderer Chemikalien können Krankheiten und Parasiten eingedämmt werden. In Norwegen wird zusätzlich Diflubenzuron ins Wasser gegeben. Der Einsatz dieses Insektizids ist auf EU-Farmen verboten und es ist mit dem Warnhinweis „sehr giftig für Meeresorganismen, mit unerwünschten Langzeitnebenwirkungen“ versehen. (6) Die Fischzucht vermindert das Problem der Überfischung der Weltmeere außerdem nicht: Viele Fischarten werden in der Aquakultur mit Fischmehl gefüttert; das wiederum wird aus wild gefangenen Fischen hergestellt. Für die Produktion von einem 1 kg „Zuchtfisch" werden 3 - 4 kg „Wildfisch" benötigt, d. h. die erhoffte Entspannung für die Populationen in den Meeren bleibt aus.
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Angeln und Fischkonsum – ein kritischer Blick hinter die Kulissen
Jährlich werden weltweit Millionen Fische aus ihren natürlichen Lebensräumen geholt – aus Seen, Flüssen und Meeren. Häufig bedeutet das für die Tiere einen qualvollen Tod. Sobald sie am Haken hängen und aus dem Wasser gezogen werden, kämpfen sie vergeblich um Luft. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Fische Schmerz empfinden – sie reagieren auf Verletzungen mit deutlich erkennbaren Verhaltensweisen, ähnlich wie andere Wirbeltiere.
Doch nicht nur das Wohl der Fische steht auf dem Spiel. Der Verzehr von Fischfleisch birgt Risiken für die menschliche Gesundheit. Durch Umweltverschmutzung gelangen Schadstoffe wie Quecksilber und Dioxine in die Fische und reichern sich dort an. Diese Stoffe können in hoher Konzentration gesundheitsschädlich sein, und einige Wissenschaftler*innen schätzen, dass das Risiko durch Schadstoffe den gesundheitlichen Nutzen übersteigen könnte.
Auch die Zuchtfischerei scheint keine nachhaltige Alternative zu sein. Für die Aufzucht von einem Kilo Zuchtfisch werden etwa drei bis vier Kilo Wildfisch als Futter benötigt. So verschärft die Fischzucht sogar das Problem der Überfischung, statt es zu lösen.
Angeln und Fischkonsum: Eine Tradition, die neu überdacht werden sollte.
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Angeln
Millionen Fische werden jedes Jahr weltweit aus Seen, Flüssen und Meeren geholt. In eine Falle gelockt, werden sie am Haken aufgespießt und in die Luft gezogen, wo sie mit ihren Kiemen nicht atmen können. Bestenfalls erhalten sie dann einen Schlag auf den Kopf bevor man sie aufschneidet, aber oftmals ersticken sie langsam und qualvoll oder werden noch lebend aufgeschnitten und ausgenommen. Der Verzehr von Fisch ist nicht gesund Da sich krebserregende Stoffe wie Quecksilber, PCB und Dioxine im Fischfleisch anreichern können, vermuten Wissenschaftler*innen, dass das gesundheitliche Risiko beim Fischverzehr höher ist als der eventuelle Gewinn durch die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren. (6) Fische fühlen Schmerz Fische sind Wirbeltiere mit einem Gehirn, einem zentralen Nervensystem und zahlreichen Schmerzrezeptoren. Internationale Studien beweisen, dass Fische Schmerzen empfinden. Das britische Biolog*innenteam Sneddon, Braithwaite und Gentle demonstrierte beispielsweise in einer Studie, dass Regenbogenforellen typische Schmerzreaktionen zeigen, wenn ihnen Bienengift oder Essigsäure in die Lippen gespritzt wird. Die Fische machten ruckhafte Zuckungen und rieben die Lippen am Kies des Fischtanks – vermutlich in dem Versuch, den Schmerz zu stillen. Auch begannen sie viel später wieder zu essen als Fische, denen nur Salzwasser gespritzt worden war. Damit seien alle Kriterien für ein typisches Schmerzverhalten bei Fischen erfüllt, sagt Sneddon. Besonders sensibel reagieren die Schmerzrezeptoren der Forellen aber auf Verletzungen, wie sie beim Einsatz von Angelhaken vorkommen: Diesbezüglich seien Fische etwa so empfindlich wie Säugetiere an den Augen, sagt die Biologin. (7) Obwohl wir Fische nicht schreien hören, weil sie im Niederfrequenzbereich kommunizieren, sollte ihr Verhalten Beweis genug für ihr Leid sein, wenn sie mit dem Haken aufgespießt oder im Netz gefangen werden. Sie zappeln, sie versuchen zu fliehen und sie kämpfen um ihr Leben. Wären wir ein Fisch – wir würden genauso reagieren. Nur durch den Einsatz hoher Dosen von Antibiotika und anderer Chemikalien können Krankheiten und Parasiten eingedämmt werden. In Norwegen wird zusätzlich Diflubenzuron ins Wasser gegeben. Der Einsatz dieses Insektizids ist auf EU-Farmen verboten und es ist mit dem Warnhinweis „sehr giftig für Meeresorganismen, mit unerwünschten Langzeitnebenwirkungen“ versehen. (6) Die Fischzucht vermindert das Problem der Überfischung der Weltmeere außerdem nicht: Viele Fischarten werden in der Aquakultur mit Fischmehl gefüttert; das wiederum wird aus wild gefangenen Fischen hergestellt. Für die Produktion von einem 1 kg „Zuchtfisch" werden 3 - 4 kg „Wildfisch" benötigt, d. h. die erhoffte Entspannung für die Populationen in den Meeren bleibt aus.


Fische sind intelligent
In Labyrinth-Versuchen finden einige Goldfisch-Arten den Ausgang dreimal schneller als Mäuse (8). Fische gehören auch zu den wenigen Tiergruppen, die Werkzeuge benutzen. Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts stellen die kognitiven Fähigkeiten von Fischen auf eine Stufe mit denen von manchen Primaten.
Fische sind faszinierende Tiere
Es gibt Fische, die mit einer Art Lunge atmen und andere, die auf Bäume klettern. Bei den Seepferdchen trägt der Mann die Eier mit sich herum, bis die Jungen schlüpfen. Buntbarsche nehmen ihre Jungen bei Gefahr in den Mund und männliche Clownfische können sich bei Bedarf in Weibchen verwandeln. Muränen und Zackenbarsche gehen gemeinsam auf die Jagd. Dabei gehen sie äußerst solidarisch und sehr strategisch vor.
Wir müssen keine Fische essen, um zu überleben. Doch wenn wir so weiter machen, riskieren wir leergefischte und artenarme Meere.
Quellenangaben
(1) Laut Schätzungen von Fishcount.org.uk wurden von 2007 bis 2016 weltweit jedes Jahr zwischen 790 Milliarden und 2.300 Milliarden (Mittelwert 1.500 Milliarden) wild lebende Fische aus Ozeanen und Seen gefangen. [zuletzt aufgerufen am 25.03.2021]
(2) Laut Schätzungen von Fishcount.org.uk wurden 2017 weltweit zwischen 51 und 167 Milliarden (Mittelwert 109 Milliarden) Fische aus der Aquakultur geschlachtet. [zuletzt aufgerufen am 25.03.2021]
(3) Laut Schätzungen von Fishcount.org.uk wurden von 2007 bis 2016 weltweit jedes Jahr zwischen 460 Milliarden und 1.100 Milliarden (Mittelwert 780 Milliarden) Fische aus den Gewässern gefangen, um daraus Fischöl und Fischmehl, überwiegend zur Fütterung der Zuchtfische in Aquakultur, herzustellen. [zuletzt aufgerufen am 25.03.2021]
(4) Iuiviet – Wie viele Tiere werden weltweit pro Jahr geschlachtet? (Die dort aufgeführten Zahlen basieren auf der FAOSTAT-Datenbank) [zuletzt aufgerufen am 25.03.2021]
(5) FAO – The state of world fisheries and aquaculture [zuletzt aufgerufen am 25.03.2021]
(6) Rue89 Le Mensuel N°17 Février Mars 2012. Le Saumon toxique.
(7) Sneddon, Lynne U. (2019): Evolution of nociception and pain: evidence from fish models. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B. London: The Royal Society
Sneddon, Lynne U. (2003): The Evidence for Pain in Fish: The Use of Morphine as an Analgesic. Applied Animal Behaviour Science, 83(2), 153-162.
(8) LSciences et Avenir, Le génie des animaux, Mars / April 2015, S. 3