Bekleidung
In der Bekleidungsindustrie leiden weltweit die verschiedensten Tierarten für Güter, die man heutzutage auch problemlos ohne Tierleid herstellen könnte. Wir machen in unserer Öffentlichkeitsarbeit auf das Leid dieser Tiere aufmerksam und zeigen Alternativen auf. Wir bemühen uns, Geschäfte von tierfreundlichen Produkten zu überzeugen und so einen langfristigen Wandel zu bewirken. Außerdem schließen wir uns internationalen Kampagnen an, um Veränderungen für die ganze EU zu bewirken.

- Pelz
- Leder
- Wolle
- Daunen
- Seide
In weniger als 10 Monaten hatte die Europäische Bürgerinitiative FurFree Europe über 1,5 Millionen Unterschriften zusammen. Sie ist damit die erfolgreichste Bürgerinitiative aller Zeiten. Nach Umfragen wollen über 90 % der Deutschen keinen Pelz tragen, dennoch sieht man als Tierschützer*in jeden Winter sehr viele Echtpelze an Kapuzen und Mützen. Für Menschen, die sich nicht so intensiv mit dem Thema Pelz befassen, ist es häufig schwer zu erkennen und viele denken gar nicht, dass ihr Pelz echt ist. Die meisten Menschen verabscheuen heutzutage Pelz und das zurecht. Manche kaufen Pelz ,,aus Versehen“, weil er unbedacht an der Kapuze hängt oder als Bommel an der Mütze.
Jährlich sterben weltweit etwa 100 Millionen Tiere wie Nerze, Füchse, Marderhunde, Chinchillas und Kaninchen für die Pelzindustrie. Pelzzucht ist ein grausamer Kreislauf, in dem Tiere nur gezüchtet werden, um ein kurzes Leben in einem Maschendrahtkäfig zu verbringen, damit wir ihre Häute für Mode verwenden können. Deutschland ist der größte Importeur von Fuchspelz in der EU. Über 50 Prozent der weltweit gehandelten Pelze stammen aus Europa. Bei Nerzen liegt der europäische Marktanteil sogar bei 85 Prozent. Finnland gehört in Europa zu den führenden Pelzherstellern.
Die Pelze für Kapuzen- oder Kragenbesätze kommen vorwiegend aus den kalten Gebieten Nordchinas und aus Skandinavien. Dort werden hauptsächlich Marderhunde gezüchtet, da sie anspruchslos sind und somit billig gehalten werden können. Aber auch Füchse und Nerze werden in winzigen Drahtkäfigen aufgezogen. Ihr Kot fällt durch den Gitterboden hindurch und sammelt sich unter den Käfigen. Die Tiere sitzen somit direkt über ihren Fäkalien.
Tiere in der Pelzindustrie verbringen ihr kurzes Leben in engen, kahlen, schmutzigen Käfigen ohne Schutz vor Hitze oder Kälte und fristen bis zu ihrem gewaltsamen Tod ein trostloses Dasein.
Nerze können nicht baden, Füchse nicht graben und Chinchillas nicht ihr komplexes Sozialverhalten ausleben. Viele Tiere zeigen ihre Qualen durch Selbstverstümmelung, stereotypes Hin-und Herlaufen oder ständiges Sich-im-Kreis-Drehen, doch gerade ältere Tiere neigen zur Resignation und bewegen sich kaum noch. Gitter-,Fell- und Schwanzbeißen oder Schwanzsaugen kommen häufig vor, bis infizierte Wunden entstehen und die Tiere können Gliedmaßen verlieren. Einige Mütter fressen ihre eigenen Jungen auf.
Nach ungefähr acht Monaten werden die Tiere in den Pelzfarmen zur sogenannten «Pelzernte» getötet. Am Ende ihres traurigen Lebens werden sie vergast, erschlagen, per Genickbruch, Anal- oder Vaginalstromschlag getötet. In China werden sie auf riesigen Pelzmärkten zu Tausenden verkauft und vor Ort zum Nulltarif mit Metallstangen erschlagen. Es herrschen grauenvolle Zustände, sogar halb tote Tiere werden gehäutet. Hauptabnehmerland ist Deutschland!
Doch auch der oft als ethisch verkaufte Pelz von Wildtieren ist nicht besser. In freier Wildbahn werden Tiere wie Rotfüchse, Kojoten, Wildkaninchen, Marder oder Waschbären wegen ihres Fells auch heute noch mit verschiedenen Fallen für die Pelzproduktion gefangen. Fangeisen bestehen beispielsweise aus Fangbügeln, welche die Tiere einklemmen und schwer verletzen, sobald sie damit in Berührung kommen. Die Tiere kämpfen dabei oft Stunden oder sogar Tage unter
Schmerzen um ihr Überleben. Bei vergeblichen Befreiungsversuchen reißen sie sich tiefe Wunden, verrenken oder brechen sich die Gliedmaßen. Manche Tiere beißen sich sogar vor lauter Verzweiflung ihre eingeklemmten Pfoten ab.
So erkennen Sie Pelz von Tieren
Struktur der Haare
Betrachtet man die Haare genauer, so zeigt sich bei echtem Fell die Unterwolle. Kunstpelz hat eine einheitliche Haarstruktur, während die Unterwolle von Tieren verschiedene Strukturen und gekräuselte Haare aufweist.
Leder
Echtpelz wird mitsamt dem Leder verarbeitet. Schiebt man die Haare zur Seite, so wird bei echtem Fell das Leder sichtbar. Bei Kunstpelzen verbirgt sich am Haaransatz eine gewebte Struktur.
Luftzug
Echter Pelz bewegt sich schneller im Wind als Kunstpelz. Pustet man die Haare leicht an und sie bewegen sich, handelt es sich wahrscheinlich um Echtpelz. Kunstpelz reagiert deutlich starrer.
Geruch
Werden einige Haare ausgerissen und angezündet, so schmilzt der Kunstpelz zu kleinen Klumpen zusammen und riecht dabei chemisch. Echtes Fell zerfällt und riecht nach verbrannten Haaren. Dieser Test sollte nicht im Geschäft ausgeführt werden.
Wenn auch nur die kleinste Unsicherheit hinsichtlich der Herkunft besteht, sollte man jedoch besser auf den Kauf verzichten. Ansonsten trägt man am Ende versehentlich Pelz von gequälten Tieren. Und das ist kein modisches Accessoire wert. Es gibt viele ethische Hersteller, die hochwertigen Pelz aus Kunstfasern an ihren Produkten verwenden und diese auch klar deklarieren. Ggf. lohnt sich hierzu eine kleine Online-Suche.
So leiden die Tiere
Leder ist – genau wie Pelz – aus Tierschutzsicht abzulehnen. Die weltweite Lederindustrie verarbeitet jedes Jahr die Häute von über 1,4 Milliarden Rindern, Ziegen und Schafen. Der Rohstoff ist kein Abfallprodukt der Massentierhaltung, sondern zählt als wichtigstes Nebenprodukt der fleischverarbeitenden Industrie. Die Tiere leiden lebenslang qualvoll in beengter Haltung, ohne Sonnenlicht oder der Möglichkeit, ureigenem Verhalten nachzugehen. Prophylaktische Amputationen wie etwa das Ausbrennen der Hörner sind an der Tagesordnung. Nach dem Transport der Tiere in den Schlachthof werden diese im Akkord getötet – häufig durch unzureichend geschultes Personal. Der Zeitmangel und das fehlende Fachwissen führen zu signifikanten Fehlbetäubungsraten, sodass beispielsweise jährlich etwa 350.000 Rinder noch qualvoller sterben als ohnehin vorgesehen. Und das, obwohl in Deutschland die tierschutzrechtlichen Vorgaben noch vergleichsweise hoch sind.
Ein Großteil der Lederprodukte stammt mittlerweile aus Entwicklungs- und Schwellenländern und gehen mit noch größerer Tierqual einher. Leder ist ein verbilligtes, globalisiertes Massenprodukt geworden und wird daher vornehmlich in Ländern produziert, die geringe gesetzliche Tier- und Umweltschutzvorgaben haben. Wie bei Pelz ist China einer der globalen Leder-Marktführer geworden. Aber auch Indien, Bangladesch und Brasilien liefern vergleichsweise viel Leder.
Indische Kühe werden illegal geschmuggelt. Sie werden über Hunderte Kilometer getrieben, geschlagen und gelangen völlig entkräftet auf die Rindermärkte Bangladeschs. Den ehemals heiligen Kühen wird bei vollem Bewusstsein die Kehle aufgeschnitten und sie werden teilweise noch lebend gehäutet. Da die meisten Hindus kein Rindfleisch essen, werden die Tiere zumeist nur für ihre Haut getötet.
Auch Menschen leiden
Weitere grausame Szenen aus Gerbereien machen deutlich, dass nicht nur tierisches Leid hinter der Lederindustrie steckt. So wird Presseberichten zufolge in Bangladesch aber auch in Indien häufig Kinderarbeit zur Gewinnung und zum Gerben von Leder eingesetzt. Ohne Arbeitsschutz werden die Kinder den ätzenden Substanzen ausgesetzt. Die Handelsunternehmen wissen häufig nicht, wer in den einzelnen Produktionsstätten der langen Lieferkette arbeitet. Und ähnlich wie in der Bekleidungsindustrie sind die Unternehmen meist auch nicht daran interessiert, es zu erfahren oder interne Standards einzuführen. Generell sind die Arbeitsbedingungen in der asiatischen Lederindustrie prekär. Ohne Handschuhe oder Mundschutz und mit unzureichendem Schuhwerk hantieren die Arbeiter für wenige Cent in der Stunde mit den hochgiftigen Chemikalien, um preiswerte Produkte für den Endverbraucher zu fertigen. Die Chemikalien reizen die Atemwege, führen zu Hautausschlägen sowie zu Kopfschmerzen und erhöhen das Krebsrisiko. Die Arbeiter sind arme Menschen aus den Dörfern. Häufig handelt es sich um Analphabeten, die die Armut in die Städte zieht.
So leidet die Umwelt
Auch ökologisch betrachtet ist Leder ein Desaster. Die Produktion von Leder erfordert hohe Wassermengen. Diese kommen mit den Chemikalien in Kontakt und die entstehenden toxischen Mixturen laufen zumeist ungefiltert ab, vergiften Böden und Grundwasser. Damit wird das Wasser gefährlich für den täglichen Gebrauch und die Bevölkerung im Umkreis wird geschädigt. Zudem werden Flüsse vergiftet und Ökosysteme zerstört.
Das sogenannte Naturprodukt ist so vergiftet, dass selbst der Endverbraucher noch gesundheitliche Schäden davontragen kann. Chrom VI, Formaldehyd oder Anti-Schimmelmittel: Tests zufolge überschreitet jedes dritte Lederprodukt die Grenzwerte und erhöht damit für den Träger das Risiko, Allergien zu entwickeln oder an Krebs zu erkranken.
Deshalb sie Label unbedeutend
Durch eine fehlende Kennzeichnungspflicht können sich Verbraucher nicht sicher sein, dass ihre Ware korrekt deklariert ist. Besonders bei Pelz und Leder wird regelmäßig Etikettenschwindel aufgedeckt. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Endverbraucher unwissentlich Hundeleder trägt. Mangelhafte Kennzeichnung wird vom Käufer meist nicht bemerkt und würde selbst bei Beanstandung ohne rechtliche Konsequenzen bleiben.
Und auch vermeintliche Qualitätsnachweise wie etwa ein “Made in Italy” Aufdruck verraten nur, dass die Einzelteile in Italien vernäht wurden. Wo das Leder herkommt, in welchen Ländern es zu welchen Arbeitsbedingungen “veredelt” wurde und wie die einzelnen Produktionsstätten der Ware aussahen, verrät derzeit kaum ein Label.
Leder ist ein globalisiertes Produkt geworden, welches Tierleid und ökologische wie soziale Folgen nicht berücksichtigt. Die Billigproduktion freut amerikanische und europäische Kunden. Aber sie schadet Tier, Mensch und Umwelt.
Alternative Pflanzenleder
Kaufen Sie nur Schuhe, die klar als vegan deklariert sind. Nachfolgend finden Sie zwei Beispiel für hochwertiges pflanzliches Leder.
Ananasleder
Die stabilen Fasern der Blätter werden üblicherweise als Abfallprodukt weggeworfen. Die spanische Designerin Dr. Carmen Hijosa entwickelte eine Möglichkeit, diese Fasern für die Produktion von ökologisch verträglichen Pflanzenleder zu verwenden, welches sie Piñatex nennt.
Die Produkte ihres Unternehmens Ananas Anam sind atmungsaktiv, wasserabweisend und können nach Wunsch bedruckt und zugeschnitten werden. Daraus werden inzwischen nicht nur Handtaschen, sondern auch Jacken, Schuhe und sogar Autositze gefertigt.
Die Produktion von Ananasleder ermöglicht den regionalen Bauern eine zusätzliche Einnahmequelle. Die Abfallprodukte sind anstelle von Chemiecocktails für die Umwelt ökologisch wertvolle Biomasse, die zur Düngung von Feldern oder für die Gewinnung von Biogas weiterverwendet werden kann. Die Bestandteile des Ananasleders sind zudem biologisch abbaubar.
Pilzleder
Auch mit Pilzen lässt sich ein veganer Rohstoff gewinnen, welcher Leder verblüffend ähnlich sieht, außerdem wasserabweisend und extrem reißfest ist. Das Unternehmen MycoWorks konzentriert sich auf die Produktion von sogenannten Mycelium. Das Wurzelgeflecht von Pilzen wird Mycel genannt. Dieses wird gepresst, getrocknet und gefärbt. Unterschiedliche Texturen können schon beim Wachstum des Mycels erreicht werden und anders als bei tierischem Leder gibt es keine Beschränkungen in der Größe des Lederstücks. Da Pilzkulturen geringe Ansprüche stellen, ist die Produktion von Mycelium weitaus günstiger als die übliche Produktion von tierischem Leder und braucht dabei nur einen Bruchteil der Zeit und der Ressourcen.
Schafe
Ursprünglich haben Schafe nur so viel Wolle bekommen, wie sie benötigten, um sich vor Kälte und Nässe zu schützen. Durch entsprechende Züchtungen werden nun Schafe gehalten, die besonders viel Wolle bilden. Insbesondere Australien und Neuseeland haben einen großen Anteil an der globalen Wollproduktion. Am ertragreichsten sind Merinoschafe, da ihnen zusätzliche Hautfalten angezüchtet wurden, um mehr Wolle pro Schaf zu gewinnen. Die Tiere leiden dadurch verstärkt unter heißem Wetter und die Hautfalten sind insbesondere im Bereich des Afters besonders anfällig für einen gefährlichen Fliegenbefall.
Um den Fliegenbefall zu verhindern, ist in Australien erlaubt, was hier zu Recht verboten ist: Das tierquälerische Mulesing. Hierbei werden den konventionell gehaltenen Schafen ohne Betäubung ganze Hautlappen rund um After abgeschnitten. Die Wunde wird anschließend nicht versorgt, sondern muss von alleine abheilen, damit anschließend kein Fell mehr auf den beschnittenen Flächen wächst. Diese Praxis verursacht den Tieren ungeheure Schmerzen. Eine Alternative wäre, wieder Schafe mit weniger ausgeprägten Hautfalten zu züchten. Da dies aber den Gewinn pro Schaf reduziert, wird am Mulesing festgehalten. Mittlerweile wird manchmal das Clip-Mulesing eingesetzt. Die Hautfalten werden hierbei mit einem Clip abgebunden, wodurch die Hautfalten absterben. Dies ist zwar nicht blutig, aber mit Sicherheit genauso schmerzhaft für die Tiere.
Nach etwa sechs Jahren lässt die Wollproduktion bei einem Schaf nach, wodurch die Tiere an Wert verlieren und geschlachtet werden. Da das Schlachten der Schafe in Australien teurer ist als im Nahen Osten oder in Nordafrika, werden mehrere Millionen Tiere jährlich zum Schächten in Länder dieser Regionen verschifft. Um in einem australischen Hafen auf ein Schiff verladen zu werden, haben die Tiere meist schon längere Transporte hinter sich.
Auf völlig überladenen Schiffen, in denen sich drei Schafe etwa einen Quadratmeter teilen müssen, werden die Tiere wochenlang in ihren engen Verschlägen gehalten. Die Schafe an Deck sind der Witterung schutzlos ausgeliefert, während unter Deck keine ausreichende Belüftung vorhanden ist. Die Versorgung mit Wasser und Futter ist unregelmäßig und unzureichend. Viele Tiere sterben elendig während dem Transport an mangelnder Versorgung, Infektionen oder Erschöpfung.
In den Zielländern gelten meist keine nennenswerten Tierschutzgesetze und die Tiere werden Berichten zufolge häufig brutal entladen. Mit Elektroschock-Treibern und unter Anwendung von Gewalt werden die Tiere an Umschlagplätze gebracht, wo sie anschließend ein weiteres Mal verkauft werden. Ihre letzte Fahrt führt die entkräfteten Tiere dann zum Schlachten.
Angora-Kaninchen
Das Fell der Angora-Kaninchen ist flauschig weich, weshalb ihre Wolle sehr begehrt ist. Mehr als 90 Prozent der weltweit verkauften Angora-Wolle wird in China gewonnen – ein Land, in dem kein Mindeststandard die Kaninchen schützt. Dort werden die geselligen Kaninchen einzeln in engen Gitterkäfigen gehalten und haben keine Möglichkeit, ihrem artgemäßen Verhalten nachzugehen. Den Tieren wird viermal im Jahr ihr Fell geschoren oder sogar in Büscheln ausgezupft. In beiden Fällen werden die Kaninchen lang gestreckt und mit Stricken fixiert. Beide Varianten der Wollentfernung hinterlassen blutige Wunden und bereiten den Tieren Todesangst. Das Auszupfen des Fells ist jedoch mit noch größeren Schmerzen verbunden als das Scheren.
Kaschmirziege
Auch hier gilt China als eines der Länder, welche die größte Wollmenge exportiert. Die Kaschmirziegen werden sowohl betäubungslos enthornt wie auch kastriert und werden zumeist intensiv gehalten. Doch auch die Mongolei hat einen hohen Anteil an der globalen Kaschmirproduktion. Hier führen die Herdengrößen zu Wasserverknappung und gefährden heimische Ökosysteme.
Alpakas, Kamele, Angora-Ziege
Sowohl für Alpakas wie auch für Kamele ist die Schur eine angstvolle und schmerzhafte Angelegenheit. Alpakas werden aufgrund der hohen Wollnachfrage mittlerweile in Südamerika in hohen Besatzdichten gehalten.
Mohair wird aus dem Fell der Angora-Ziegen gewonnen. Auch sie erleben starke Ängste während der Schur und werden nach dem Nachlassen ihrer Produktivität geschlachtet.
So leidet die Umwelt unter Wolle
Neben dem Leiden der Tiere hat die hohe Nachfrage nach Wolle und Wollprodukten aber auch ökologische Auswirkungen. So beanspruchen große Herden viel Fläche sowie Wasser und führen in manchen Regionen zur verstärkten Steppenbildung. Wolle hat daher im Vergleich zu pflanzlichen Textilfasern eine schlechte Umweltbilanz.
Ein weiteres Problem sind die Insekten, die bei großen Herden zwangsläufig angezogen werden und die mit Insektiziden abgewehrt werden. Dies schadet nicht nur der Umwelt, sondern Rückstände dieser Stoffe finden sich später in der Wolle und können beim Menschen Krankheiten und Allergien auslösen.
In manchen konventionell produzierten Wollarten werden nachträglich noch weitere Chemikalien eingesetzt, beispielsweise um ein Verknittern der Wolle zu verhindern. Auch hier belasten die Rückstände sowohl die menschliche Gesundheit wie auch die Natur. Auch ist unklar, inwieweit die Chemikalien an Tieren getestet wurden.
Alternativen
Pflanzliche Fasern sind nicht nur frei von Tierleid, sondern schonen auch die Umwelt. Baumwolle aus biologischer Erzeugung, aber auch Leinen, Bambus oder Hanf können tierische Wollprodukte ersetzen. Besonders weiche Wollarten wie etwa Kaschmir lassen sich bei Bedarf durch Tencel oder Polyestervlies ersetzen.
Als Neuheit wird Sojaseide gehandelt: Als Nebenerzeugnis der Sojabohnen Verarbeitung wird Sojaseide gewonnen, deren Produktion zu 100 Prozent natürlich ist und ohne Verwendung von Erdölen auskommt. Das Material ist weich, glänzend und zudem wärmend.
Verbraucher können sich in Fachgeschäften beraten lassen. Insbesondere Ladengeschäfte, die Wert auf eine ökologische Erzeugung legen, können ihre Kunden umfassend beraten.
Gänse sind schlaue Vögel, die aufgrund ihrer Wachsamkeit früher auch als Ersatz für Hofhunde eingesetzt wurden. Sie gelten als mutig und unbestechlich. Eigentlich sind Gänse Weidetiere, die sich ausschließlich von Gräsern und Kräutern ernähren können.
Als Nebenprodukt der Schlachtung fallen Daunen an. Daunen sind weiche Unterfedern von Enten und Gänsen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit besonders warm halten. Daher werden sie als Futter für Jacken, Decken oder auch Schlafsäcken genutzt. Daunen werden auf verschiedene Arten gewonnen: Ein Teil fällt als Nebenerzeugnis der Schlachtung an – doch die hohe Nachfrage nach Daunen kann damit nicht gedeckt werden.
In China und – trotz EU-weitem Verbot – teilweise auch in Osteuropa werden Gänse lebendig gerupft. Den Tieren werden die Federn bei vollem Bewusstsein und ohne Schmerzausschaltung ausgerissen. Dies kann maschinell, aber auch manuell erfolgen. Beide Arten verursachen den Tieren Todesangst und starke Schmerzen, wobei die maschinelle Entfernung der Daunen als noch schmerzhafter gilt. In Europa ist diese Form der Daunengewinnung verboten, aber Enthüllungen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass der Lebendrupf in Osteuropa illegal praktiziert wird. Da die Federn nachwachsen, kann der Lebendrupf mehrfach wiederholt werden, bevor die Gans geschlachtet wird.
Doch auch in Deutschland ist eine Form der Daunengewinnung am lebenden Tier erlaubt: das Raufen. Wenn die Vögel in der Mauser sind, werden die Federkiele nicht mehr durchblutet, da sich das Federkleid erneuert. Daher ist es erlaubt, die Federn der lebenden Gänse zu entfernen, wenn sie kurz vor der Mauser sind. In der industriellen Haltung werden die Vögel aber in so großer Zahl gehalten, dass nicht sicherzustellen ist, dass wirklich alle Tiere kurz vor der Mauser sind. So werden auch Federn von Tieren entnommen, bei denen die Federkiele noch durchblutet sind. Beim Rupfen wie beim Raufen werden die Gänse festgehalten und über Kopf gedreht. Dies versetzt sie in Todesangst. Bei lebenden Tieren sollte eine Entfernung der Federn generell verboten sein.
Oft lässt sich beim Kauf von Daunenprodukten nicht zweifelsfrei feststellen, ob die Tiere lebend gerupft wurden. Überdies sind Daunen im Handel, die von Betrieben stammen, bei denen Stopfleber (Foie gras) hergestellt wird. Hierbei werden Gänse und Enten zwangsgemästet, indem ihnen mehrmals täglich über einen Trichter fettreiche Nahrung zugeführt wird, um eine sogenannte Delikatesse – die Fettleber – herzustellen. Diese Vorgehensweise ist höchst tierquälerisch und in Deutschland verboten. Eine Einfuhr von Stopfleber ist jedoch erlaubt, weshalb sie in Deutschland nach wie vor verkauft wird. Insbesondere Daunen, die von Enten aus Totrupf stammen, sind häufig ein Nebenprodukt der Foie gras Herstellung. Generell lässt sich im Ladengeschäft jedoch häufig die Herkunft der Daunen nicht mehr rückverfolgen.
Alternativen
Tierfreundliche Alternativen sind Materialien wie Baumwolle, Hanf, Viskose oder auch Dinkel und Kapok. Schaumstoff oder auch Formpolymer sind gute Bezüge für Matratzen.
Daunen sind mit Tierquälerei und Tierleid verbunden und es gibt genügend tierfreundliche Alternativen, die wir mit gutem Gewissen kaufen können.
Um den feinen Seidenstoff herzustellen, werden die noch verpuppten Seidenraupen lebendig gekocht. So werden jedes Jahr 1,6 Billionen Seidenspinner in der Industrie getötet.
Seide ist eine tierische Faser, die vor allem aus Proteinen besteht. Das Material wird in kleinen Drüsen im Mund des Seidenspinners hergestellt. Die Raupe wickelt sich darin ein und bildet einen schützenden Kokon um ihren Körper. Anschließend verpuppt sie sich und verwandelt sich in einen Schmetterling.
Damit die Seide wirtschaftlich genutzt werden kann, wurde die Seidenraupe vor über 5.000 Jahren in China domestiziert. Daraus entstand der Maulbeerspinner. Er wurde auf Hochleistung gezüchtet, ernährt sich hauptsächlich von Maulbeerblättern und ist in der Natur nicht überlebensfähig, da er auf Veränderungen in seiner Umwelt wie Temperaturschwankungen äußerst empfindlich reagiert. Um die Tiere besser kontrollieren zu können, wurde ihnen zudem die Flugfähigkeit weggezüchtet.
Neben dem Maulbeerspinner kommen noch andere Schmetterlingsarten wie der japanische Eichenseidenspinner zum Einsatz, deren Kokons jedoch nur einen kleinen Teil der weltweit gehandelten Seide ausmachen. Ein Großteil der Seidenraupen wird in China, Indien und Usbekistan gezüchtet.
Um die Kokons unbeschädigt „ernten“ zu können, wird der Seidenspinner noch in der Puppenphase getötet. Beim Schlüpfen würde er den Seidenfaden durchbeißen und somit den Handelswert der Seide reduzieren und nach Ansicht der Industrie die Qualität der Seide verschlechtern. Um das zu verhindern, werden die Kokons mitsamt den lebenden Puppen in kochendes Wasser geworfen oder heißem Wasserdampf ausgesetzt, bis sie sterben. Dabei kann man beobachten, wie die Tiere in ihren Kokons wild umherkriechen und versuchen, dem Tod zu entkommen.
Alternativen
Fast alle Textil- und Modehersteller bieten Mikrofasern wie Nylon oder Polyester an, die den Glanz von Seide perfekt imitieren. Pima-Baumwolle ist besonders fein und überzeugt durch ihre schimmernde Oberfläche. Auch Kapok, Agavenfasern und Sojaseide lassen sich zu zarten Stoffen verarbeiten. Im Trend liegen zudem umweltschonende Lyocellfasern wie Tencel oder Modal, die sich auf der Haut leicht und weich anfühlen.