In der Stadt Achern gab es bereits länger Konflikte um die Stadttauben, weshalb auch wir uns im Dezember 2021 mit einem Brief an der Bürgermeister und den Oberbürgermeister wandten. Auf diesen Brief erhielten wir nie eine Antwort. Stattdessen erfuhren wir im Februrar 2022, dass ein generelles Fütterungsverbot ausgesprochen wurde. Zuvor gab es noch Ausnahmegenehmigungen für ausgewählte Personen und es ging vor allem um die dringend notwendige Errichtung von einem Taubenschlag. Zwar wurde eine Futterstelle etwas außerhalb der Innenstadt angeboten, jedoch wurde den Taubenschützern verweigert, die Tauben durch langsame Verlegung der Fütterungen in Richtung der neuen Futterstelle an diese zu gewöhnen. Die Tauben konnten die neue Futterstelle so nicht finden und suchten verzweifelt weiter in der Innenstadt nach Futter.
Trotz des Gutachtens der Berliner Tierschutzbeauftragten, welches den Städten eine Fürsorgepflicht für die Stadttauben auferlegt und den Bemühungen lokaler Taubenfreunde, wurden nun sogar Rückschritte gemacht. In der lokalen Zeitung wurde die Bevölkerung dazu aufgerufen, nach Menschen Ausschau zu halten, die die Tauben füttern, damit diese dann strafrechtlich belangt werden können.
Es schien der Plan zu sein, die Stadttauben trotz aller Hinweise und Hilfsangebote verhungern zu lassen. Damit kam die Stadt Achern ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Stadttauben nicht nach. Es existierten Freiwillige, die die Betreuung eines Taubenschlages übernehmen wollten. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat ein Handbuch veröffentlicht, in dem alle notwendigen Informationen enthalten sind, um einen Taubenschlag zu errichten.
Wir waren sehr enttäuscht, dass der Oberbürgermeister und der Bürgermeister trotz dieser optimalen Voraussetzungen nun sogar rückschrittlich handelten. Daher riefen wir im Feburar 2022 per Mitmachaktion über Social Media und unsere Website dazu auf, ebenfalls dem Bürgermeister und Oberbürgermeister zu schreiben. Wir hofften mit öffentlichem Druck endlich ein Einsehen generieren zu können. Dafür stellten wir unseren Brief als Inspiration zur Verfügung. Außerdem schrieben wir einen Leserbrief an die Zeitung, die den Aufruf veröffentlicht hatte.
Im August 2022 gab es dann die offzielle Bestätigung, dass Achern einen Tabenschlag bekommt. Wir beteiligten uns mit zwei Briefen an den Bürgermeister und Oberbürgermeister, führten Telefonate mit der örtlichen Presse und schrieben Leserbriefe an Zeitungen. Über die erwähnte Mitmachaktion versuchten wir den öffentlichen Druck zu erhöhen. Nach über einem halben Jahr kam nun nach einigen Rückschlägen alles zu einem glücklichen Ende. Die Verträge waren unterschrieben und die Tauben bekamen einen Taubenschlag. In diesem Bauwagen werden vom örtlichen Taubenschutzverein die Eier ausgetauscht und so die einzig nachhaltige Populationskontrolle durchgeführt. Dieser Erfolg war nur durch die Zusammenarbeit mit dem sehr aktiven Taubenschutzverein in Achern möglich und durch unsere Unterstützer*innen; sei es durch Spenden oder durch die Teilnahme an unseren Aktionen.


