Wir begrüßen grundsätzlich die Entscheidung der Stadt, Taubenschläge zu errichten. Diese sind eine der wenigen tierschutzkonformen und nachhaltigen Lösungen, um die Stadttaubenpopulation zu regulieren. Insbesondere ist es wichtig, dass ausreichend viele Taubenschläge gebaut werden, um sicherzustellen, dass alle Tauben untergebracht werden können und ihre Eier getauscht werden. Wir setzen uns dafür ein, dass der Bau weiterer Taubenschläge höchste Priorität erhält. Es wurde berichtet, dass sich die Stadt bereits mit der Stadt Reutlingen in Kontakt gesetzt hat, um sich bezüglich eines erfolgreichen Taubenschlags auszutauschen.
Jedoch möchten wir darauf hinweisen, dass Reutlingen kein gutes Beispiel für ein tierschutzkonformes Taubenmanagement darstellt. In Reutlingen gab es wiederholt Konflikte, da lokale Taubenschützer vom Schlag ausgeschlossen wurden. Zudem sind dort Tierschutzgesetze nicht eingehalten worden, etwa durch das Einschließen von Tauben hinter Netzen, welche Zwangsöffnungen durch das Veterinäramt und die Feuerwehr zur Folge hatten.
Das gezielte Ansiedeln von Wanderfalken in Tuttlingen halten wir für eine kontraproduktive und ethisch problematische Maßnahme. Stadttauben sind ausgesetzte Haustiere und keine Wildtiere – ihnen fehlen wesentliche Instinkte, die sie vor Raubtieren schützen könnten. Es ist nicht gerechtfertigt, diese verletzlichen Tiere gezielt Raubvögeln auszusetzen. Wir haben die Stadttauben durch menschliche Eingriffe geschaffen und sollten nun humane Lösungen finden, um ihre Anzahl zu regulieren.
Die aktuellen Betreiber des Taubenschlags in Tuttlingen berichten bereits von vermehrten Raubvögeln, die in den Schlag eindringen und die Tauben vertreiben. Dies führt zu einer höheren Anzahl an verletzten Tieren und stellt eine zusätzliche Belastung für die engagierten Tierschützer dar, die sich um die Tauben kümmern.
Im Zuge dieser Entwicklungen hat „Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.“ bereits den Oberbürgermeister sowie den Gemeinderat von Tuttlingen kontaktiert, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und auf eine tierschutzkonforme Lösung hinzuwirken. Wir fordern daher, dass die Stadt Tuttlingen von der Ansiedlung von Wanderfalken absieht und stattdessen alle verfügbaren Ressourcen in den Bau weiterer Taubenschläge investiert. Diese sollten nach dem erfolgreichen Augsburger Modell geführt werden. Statt sich an Städten wie Reutlingen zu orientieren, die in Sachen Taubenmanagement negative Beispiele liefern, sollten positive Vorbilder wie Achern berücksichtigt werden. Eine mögliche Unterstützung könnte auch durch eine professionelle Firma wie VitaGood erfolgen, die tierschutzkonforme Taubenkonzepte für Städte entwickelt.
Weitere Informationen zu Stadttauben und tierschutzkonformen Lösungen finden Sie auf unserer Kampagnenseite:
www.tierrechte-bw.de/Taubenfreundliches_Bundesland_Baden-Wuerttemberg.html