Der Trauerzug wurde für die letzten Affen durchgeführt, die im Max-Planck Institut (MPI) für Kybernetik in Versuchen gequält und mittlerweile getötet oder an andere Labore verkauft wurden. Geplant waren 70 Teilnehmer/Innen – eine/r für jeden im Lauf der Jahre dort getöteten Affen. Es wurden ein paar Leute mehr, aber die relativ kleine Anzahl an Demonstranten war beabsichtigt und nicht – wie in manchen Medien berichtet – auf nachlassendes gesellschaftliches Interesse zurückzuführen.
Vom Tübinger Marktplatz aus ging es Richtung MPI, vorbei an allen verantwortlichen Institutionen sowie den Wohnungen der Tierexperimentatoren. Dort gab es jeweils Zwischenstopps für die Redebeiträge von Friedrich Mülln, von SOKO Tierschutz. Das MPI steht seit längerer Zeit in der Kritik. Im September 2014 wurden in einer Fernsehsendung erschütternde Undercover Aufnahmen über die Haltungsbedingungen und Abläufe der Versuche gezeigt. Diese Bilder entfachten eine Diskussion darüber, ob Tierversuche notwendig oder unsinnige Tierquälerei sind. Unzählige Versuche an Tieren, besonders in der Grundlagenforschung, werden nicht in der Erwartung verwertbarer Ergebnisse, sondern aus rein wissenschaftlicher Neugier durchgeführt um internationale Anerkennung oder Auszeichnungen zu gewinnen. Das wird mit dem Leiden und Sterben der Versuchstiere erkauft.