Für ein Ende von lebendigen Krippen

Unser Ziel
Seit 2022 setzen wir uns für ein Ende von lebendigen Krippen auf Weihnachtsmärkten ein. Wir bemühen uns um ein Umdenken und die Abschaffung solcher Krippen.
Anstatt Tiere zur Schau zu stellen, sollten tierfreundliche Alternativen wie Holz- oder Stofffiguren gefördert werden, die die Weihnachtsgeschichte ebenso anschaulich darstellen können, ohne Lebewesen zu belasten.
Im ersten Schritt versuchen wir immer in einen positiven Austausch mit der Stadt und den Veranstaltern zu gehen. Meist reicht das leider nicht aus, sodass wir Vorlagen erstellen und Mitmachaktionen über Social Media organisieren, sodass der öffentliche Druck steigt. Zusätzlich binden wir die Presse ein und geben Interviews. Zudem veranstalten wir Demonstrationen auf den Weihnachtsmärkten die lebendige Krippen haben und klären vor Ort über die Bedürfnisse der dort gehaltenen Tiere auf.


Warum wir uns gegen lebendige Krippen aussprechen
- Das sagt das Tierschutzgesetz
- Gesundheitliche Risiken
- Stress und Angst
- Nicht zeitgemäß
Tiere müssen artgerecht untergebracht werden – Weihnachtsmärkte sind laut, eng und stressig.
Das deutsche Tierschutzgesetz besagt, dass Personen, die Tiere halten oder betreuen, dafür verantwortlich sind, diese entsprechend angemessen zu ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen. Außerdem muss jedes Tier die Möglichkeit haben, sich artgemäß zu bewegen. Ein „zur Schau stellen“ wie auf dem Weihnachtsmarkt dürfte daher nicht erlaubt werden, da die tier- und verhaltensgerechte Unterbringung nicht gewährleistet werden kann.
Die Tiere werden von den Weihnachtsmarktgästen mit Lebkuchen, Pommes & Co gefüttert, was zu gesundheitlichen Problemen wie Pansenacidosen und Koliken bis hin zu Todesfällen führen kann. Auch Zigarettenkippen stellen ein erhebliches Risiko dar.
Gerade Kinder oder auch Jugendliche sowie angetrunkene Personen füttern gerne Tiere. Innerhalb unserer Kampagne wurde mehrfach genau dieses Füttern bei lebendigen Krippen in Baden-Württemberg beobachtet. Tiere haben in dieser Umgebung einfach nichts zu suchen.
Schafe und Esel sind soziale und sensible Tiere. Der Lärm, die Enge und fremde Menschen setzen sie unter Stress.
Herdentiere vereinzelt auf engem Raum in Städte zu sperren, nur damit Menschen sie anstarren können, ist nicht mehr zeitgemäß. Diese Tiere sollten Zugang zu Wiesen haben und sich in naturnaher Umgebung großzügig bewegen können. Lebendige Krippen sind unangenehm für die Tiere, sie fühlen sich nicht zu Hause. Weihnachtsmärkte sind trubelig und laut und damit keine geeignete Umgebung für Tiere.
Schafe und Esel brauchen Ihre Hilfe
Setzen Sie mit uns ein starkes Zeichen für den Tierschutz. Weiter unten finden Sie Vorlagen, die Ihnen helfen, unsere Botschaft zu verbreiten und sich für ein Ende der Nutzung von Tieren in Krippendarstellungen einzusetzen. Die Veranstalter müssen wissen, dass die Menschen sich einen Weihnachtsmarkt ohne Tiere wünschen. Auch die lokale Presse können Sie entsprechend kontaktieren bzw. ins CC setzen.
Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie die Botschaft teilen und unseren Hashtag #KeinTierFürDieKrippe verwenden. So können wir gemeinsam ein Umdenken in der Bevölkerung erreichen.
Eine Mitgliedschaft oder Spende an uns hilft, die Kampagne voranzutreiben. So können wir Werbung bei Social Media schalten, Demomaterialien produzieren und Mitarbeitende anstellen, die sich gezielt um das Kampagnenziel kümmern.


Erfolge
Unser Engagement führte uns nach Reutlingen, wo wir vor der dortigen lebendigen Krippe ein Interview mit dem SWR gaben, die Veranstalter und die Stadt kontaktierten sowie in mehreren Zeitungen präsent waren. 2024 erklärten die Veranstalter schließlich, dass sie künftig auf die lebendige Krippe verzichten werden, da diese nicht mehr zeitgemäß sei.
Auch in Stuttgart konnten wir einen bedeutenden Erfolg erzielen: 2025 stimmte der Gemeinderat dafür, die lebendige Krippe auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt zu beenden. Zuvor hatten wir eine Demonstration abgehalten, Flyer verteilt, mehrfach Mitmachaktionen organisiert und die Verantwortlichen kontaktiert. Unsere Aktivitäten wurden auch hier vom SWR begleitet und fanden breite Resonanz.
Dieser Erfolg zeigt, wie wichtig es ist, kontinuierlich für den Schutz von Tieren und moderne Werte einzutreten. Wir danken allen Unterstützer*innen, die diesen Wandel möglich gemacht haben!
„Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“
„Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt."
Kontaktieren Sie die Veranstalter, Sponsoren und die Stadt
Bitte schreiben auch Sie den Veranstaltern, dass Sie sich einen Weihnachtsmarkt ohne lebendige Krippe wünschen. Falls Sie nichts eigenes schreiben möchten, oder etwas Inspiration brauchen, finden Sie unter den Kontaktdaten unsere Schreiben.

Veranstalter:
Ulm-Messe GmbH
Böfinger Straße 50
89073 Ulm
0731 922-990
weihnachtsmarkt@ulm-messe.de
Stadt:
Rathaus
Marktplatz 1
89073 Ulm
0731 161-0
info@ulm.de
Marketing:
VMV GmbH Volksfeste. Märkte. Veranstaltungen.
Daimlerstraße 16
0731 552 197-39
info@vmvgmbh.de
Ulmer City Marketing e.V.
Hirschstraße 4
89073 Ulm
0731 22181
info@ulmercity.de
Sponsoren:
Radio 7
Gaisenbergstr. 29
0731 1477-0
redaktion.ulm@radio7.de
DONAU 3 FM
Basteistraße 37
89073 Ulm
08000 490-400
studio@donau3fm.de
Veranstalter:
Esslinger Stadtmarketing & Tourismus GmbH
Marktplatz 16
73728 Esslingen am Neckar
0711 396939-69
info@esslingen-marketing.de
Stadt:
Stadt Esslingen am Neckar
Rathausplatz 2
73728 Esslingen am Neckar
071135-120
stadt.esslingen@esslingen.de
Sponsoren:
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Fritz-Müller-Straße 60
73730 Esslingen am Neckar
0711 3907-200
info@swe.de
Heiko Hahn und Mirco Wilde GbR
Friedenthal 1
06889 Lutherstadt Wittenberg
01776518742
info@wilderhahn.de
MAVO
Berliner Straße 29
73728 Esslingen
0711 939- 33 32
hello@mavo-hospitality.de
Veranstalter:
Touristik und Marketing GmbH
Marktplatz 37/1
73525 Schwäbisch Gmünd
07171 603-4210
tourist-info@schwaebisch-gmuend.de
Stadt:
Stadt Schwäbisch Gmünd
Marktplatz 1
73525 Schwäbisch Gmünd
07171 603-0
stadtverwaltung@schwaebisch-gmuend.de

Vorlagen zum eigenständigen kontaktieren
Hier finden Sie unsere Anschreiben, die Sie gerne als Inspiration nutzen können. In rot ist markiert, wo Anpassungen nötig wären. Mit ChatGPT können Sie sich auch sehr einfach eine eigene Version von umserem Schreiben erstellen lassen.
- Anschreiben für Städte mit einem Esel, Schafen und Lämmern
- Anschreiben für Städte mit zwei Eseln und Schafen
Sehr geehrte Damen und Herren des Organisationsteams des (…) Weihnachtsmarktes,
sehr geehrte Stadt (…),
mit großer Enttäuschung habe ich dieses Jahr auf Ihrem Weihnachtsmarkt eine lebendige Krippe mit einem Esel, Schafen und neugeborenen Lämmern gesehen. Ich möchte Sie höflich, aber eindringlich bitten, zukünftig von derartigen Darstellungen abzusehen.
Das deutsche Tierschutzgesetz verpflichtet uns alle dazu, Tiere so zu halten, dass ihre Bedürfnisse hinsichtlich Ernährung, Pflege und einer verhaltensgerechten Unterbringung erfüllt werden. Ebenso müssen Tiere ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Eine zur Schaustellung auf einem Weihnachtsmarkt wird diesen Anforderungen in keiner Weise gerecht.
Mangelnde artgerechte Haltung und Gefahren durch Besucher
Tiere, die in beengten Gehegen auf einem Weihnachtsmarkt untergebracht sind, haben oft weder genügend Bewegungs- noch Rückzugsmöglichkeiten. Zusätzlich werden sie manchmal von den Besuchern mit Lebensmitteln wie Lebkuchen oder Pommes gefüttert, was zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Pansenacidosen oder Koliken führen kann. Auch Zigarettenkippen stellen ein ernstzunehmendes Risiko dar.
Kinder, Jugendliche oder auch angetrunkene Personen handeln manchmal unachtsam oder aus „Spaß“ auf Kosten der Tiere.
Ungeeignete Umgebung für Herdentiere
Das Einsperren von Herdentieren in beengte Stadtbereiche ist nicht zeitgemäß. Diese Tiere brauchen Zugang zu Wiesen und müssen sich naturnah bewegen können.Esel beispielsweise sind Lauftiere, die täglich bis zu 17 Kilometer zurücklegen. Als soziale Tiere bilden sie enge Bindungen und sind in Herden glücklich. Das Alleinsein oder die Trennung von einem vertrauten Partner stresst sie erheblich. Selbst wenn sie mit Schafen zusammengebracht werden, ersetzt das nicht den Kontakt zu Artgenossen.
Schafe sind Fluchttiere, die ihre persönliche Individualdistanz brauchen. Auf Weihnachtsmärkten, wo sie von Menschen umringt sind, fühlen sie sich bedrängt und suchen Schutz im Stall. Diese Umgebung führt bei ihnen zu Angst und Stress und stört die empfindliche Gruppendynamik ihrer Herde.
Lämmer und ihre Mütter in Stresssituationen
Besonders problematisch finde ich die präsentierten Lämmer in Ihrer Krippe. Junge Tiere haben ein hohes Bedürfnis nach Ruhe und Sicherheit, das durch den Lärm und die ständige Unruhe auf einem Weihnachtsmarkt in keiner Weise erfüllt wird. Auch die Mütter dieser Lämmer werden unnötig belastet, da sie ihre Jungen säugen und beschützen müssen, während sie selbst durch die Stressfaktoren der Umgebung beeinträchtigt werden.
Alternativen ohne Tiere
Immer mehr Weihnachtsmärkte verzichten bereits aus Tierschutzgründen auf lebendige Krippen und setzen stattdessen auf Holz- oder Kunstrequisiten. Dies ist eine wunderbare und zeitgemäße Möglichkeit, die weihnachtliche Botschaft zu vermitteln, ohne Tieren unnötig Leid zuzufügen.
Ich appelliere an Sie, als verantwortungsvolle Veranstalter, diesem Beispiel zu folgen und dem Tierwohl Vorrang zu geben. Ich bin sicher, dass auch viele andere Besucherinnen und Besucher Ihre Bemühungen um einen tierfreundlichen Weihnachtsmarkt zu schätzen wissen.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, meine Anregung zu prüfen. Ich würde mich freuen, wenn Sie auf kommende Weihnachtsmärkte ohne lebende Tiere setzen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Damen und Herren des Organisationsteams des (…) Weihnachtsmarktes,
sehr geehrte Stadt (…),
mit großer Enttäuschung habe ich dieses Jahr auf Ihrem Weihnachtsmarkt eine lebendige Krippe mit Eseln und Schafen gesehen. Ich möchte Sie höflich, aber eindringlich bitten, zukünftig von derartigen Darstellungen abzusehen.
Das deutsche Tierschutzgesetz verpflichtet uns alle dazu, Tiere so zu halten, dass ihre Bedürfnisse hinsichtlich Ernährung, Pflege und einer verhaltensgerechten Unterbringung erfüllt werden. Ebenso müssen Tiere ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Eine zur Schaustellung auf einem Weihnachtsmarkt wird diesen Anforderungen in keiner Weise gerecht.
Mangelnde artgerechte Haltung und Gefahren durch Besucher
Tiere, die in beengten Gehegen auf einem Weihnachtsmarkt untergebracht sind, haben oft weder genügend Bewegungs- noch Rückzugsmöglichkeiten. Zusätzlich werden sie manchmal von den Besuchern mit Lebensmitteln wie Lebkuchen oder Pommes gefüttert, was zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Pansenacidosen oder Koliken führen kann. Auch Zigarettenkippen stellen ein ernstzunehmendes Risiko dar.
Kinder, Jugendliche oder auch angetrunkene Personen handeln manchmal unachtsam oder aus „Spaß“ auf Kosten der Tiere.
Ungeeignete Umgebung für Herdentiere
Das Einsperren von Herdentieren in beengte Stadtbereiche ist nicht zeitgemäß. Diese Tiere brauchen Zugang zu Wiesen und müssen sich naturnah bewegen können.Esel beispielsweise sind Lauftiere, die täglich bis zu 17 Kilometer zurücklegen. Teile einer Herde zu entnehmen und auf einen Markt zu verfrachten, bedeutet für diese Tiere Angst und Stress und stört die empfindliche Gruppendynamik.
Schafe sind Fluchttiere, die ihre persönliche Individualdistanz brauchen. Auf Weihnachtsmärkten, wo sie von Menschen umringt sind, fühlen sie sich bedrängt und suchen Schutz im Stall. Diese Umgebung führt bei ihnen zu Angst und Stress und stört die empfindliche Gruppendynamik ihrer Herde.
Alternativen ohne Tiere
Immer mehr Weihnachtsmärkte verzichten bereits aus Tierschutzgründen auf lebendige Krippen und setzen stattdessen auf Holz- oder Kunstrequisiten. Dies ist eine wunderbare und zeitgemäße Möglichkeit, die weihnachtliche Botschaft zu vermitteln, ohne Tieren unnötig Leid zuzufügen.
Ich appelliere an Sie, als verantwortungsvolle Veranstalter, diesem Beispiel zu folgen und dem Tierwohl Vorrang zu geben. Ich bin sicher, dass auch viele andere Besucherinnen und Besucher Ihre Bemühungen um einen tierfreundlichen Weihnachtsmarkt zu schätzen wissen.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, meine Anregung zu prüfen. Ich würde mich freuen, wenn Sie auf kommende Weihnachtsmärkte ohne lebende Tiere setzen würden.
Mit freundlichen Grüßen
So sieht der Alltag auf dem Weihnachtsmarkt aus
Die Tiere verbringen meist die gesamte Dauer des Weihnachtsmarktes in der lebendigen Krippe. Nachts werden sie in ihren Stall gesperrt und je nach Bauart wird dieser ggf. mit einer Plane abgehängt.
Für die Nacht werden die Tiere meist nach Tierart getrennt. Das bedeutet, dass ein einzeln gehaltener Esel die Nacht komplett alleine verbringt, obwohl es sich dabei um ein Herdentier handelt. Die Einzelhaltung von Eseln ist nur vorübergehend und mit einer Sondergenehmigung erlaubt. Leider werden diese Genehmigungen für die Dauer einer lebendigen Krippe meist vom Veterinäramt erteilt.
Auf vielen Weihnachtsmärkten ist die Fläche nur spärlich mit Stroh bedeckt. Es mangelt an Bewegungsmöglichkeiten und Beschäftigung. Esel wandern in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 17 Kilometer am Tag. Schafe lieben es zu weiden, und gerade Lämmer toben normalerweise gerne miteinander über die Wiesen.
Gerade zu Stoßzeiten sind die Krippen zeitweise von Besuchern umringt. Dies führt zu einer hohen Lautstärke und einem beengten Gefühl, dem sich die Tiere kaum entziehen können. Sie wissen auch nicht, dass sie diesen artfremden Lebensbedingungen nur vorübergehend ausgesetzt sind. Es ist unverständlich, warum die Einzelhaltung von Eseln zwar grundsätzlich verboten ist, aber zur Belustigung auf einem Weihnachtsmarkt über Wochen hinweg gestattet wird.
Viele Menschen scheinen so wenig Kontakt zu Tieren zu haben, dass sie gar nicht bemerken, wie wenig artgerecht die Unterbringung auf dem Weihnachtsmarkt ist.
