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Ostermarsch in Ellwangen

Unsere Aktionsgruppe Schwäbisch Hall hat erneut am Ostermarsch in Ellwangen teilgenommen und in diesem Jahr sogar in Form einer Rede aktiv mitgewirkt:

Hallo zusammen,

Wir sind Beate Häberle und Markus Sieker. Seit mehr als 10 Jahren sind wir Mitglieder des Vereines Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg und seit dieser Zeit aktiv in der Aktionsgruppe Schwäbisch Hall.

Wir setzen uns für die Rechte der Tiere und somit auch für eine gerechte Welt für Tiere ein. Für deren uneingeschränktes Recht auf Leben in Freiheit, Selbstbestimmung und Unversehrtheit. Wir haben uns für den Einsatz für die Rechte der Tiere entschieden, da Tiere die wehrlosesten aller auf dieser Erde lebenden Wesen sind.

Natürlich gilt unser Engagement ebenso den Rechten der Menschen und dem Erhalt der Erde. All das gehört unserer Meinung nach zusammen, ansonsten ist ein friedliches Leben und Miteinander nicht möglich.

Neben Infoständen, Vorträgen und diversen Radiosendungen auf Radio Sthörfunk in Schwäbisch Hall zu allen Themen aus dem Tierrechts- und Tierbefreiungsbereich, veranstalten wir seit 2012 einmal jährlich unser Umweltfest, zumeist an einem Samstag im August, dieses Jahr am 10. August 2019 im Hospitalhof in Schwäbisch Hall.

Aus unseren Schilderungen können Sie sicher schon entnehmen, warum wir als Tierrechtler selbstverständlich auch an diesem Ostermarsch teilnehmen.

Bei unserer ersten Teilnahme im Jahr 2017, in dem der Ostermarsch unter dem Motto „Frieden braucht Mut“ stand, kam uns während des Marsches der Gedanke: Hier sind so viele friedensbewegte Menschen, die sich auch ausdrücklich gegen Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung wenden, doch was ist mit den Tieren, wer gibt ihnen eine Stimme?

Wer wendet sich gegen die Diskriminierung von Tieren, nur weil sie Tiere und keine Menschen sind, eben gegen den sog. Speziesismus, ein Begriff der 1970 von Richard Ryder geprägt wurde.

Wir müssen darauf aufmerksam machen, dass auch Tiere ein Recht auf Frieden und Gerechtigkeit haben.

Dies taten wir dann mit unserem Transparent beim Ostermarsch im vergangenen Jahr und haben uns sehr gefreut, dass sowohl bei der Anfangskundgebung am Bahnhof, wie auch bei der Hauptkundgebung hier am Fuchseck darauf hingewiesen wurde.

Dieses Jahr steht der Ostermarsch unter anderem unter dem Motto „Wer Krieg nicht will, muss Frieden machen“ und wir dürfen zu Ihnen sprechen. Danke nochmals!

Manch einer von Ihnen wird sich vielleicht fragen, was wir im Sinne der Tiere bei einer Demo gegen Krieg machen, gegen Tiere führt man doch keinen Krieg. Da stimmen wir zu. Spräche man vom Krieg gegen Tiere, täte man den Tieren Unrecht. Denn erstens ist dies den Tieren fremd und zweitens hat in jedem Krieg der noch so unterlegene Gegner die Möglichkeit, sich, wenn vielleicht auch mit bescheidenen Mitteln, zu wehren. Diese Möglichkeit haben Tiere sicher nicht.

Jedoch ist eines der Merkmale und Kennzeichen eines Krieges unbestreitbar die Gewalt. Und Gewalt erfahren Tiere sowohl in der sogenannten Nutztierhaltung, als Sportgerät, zur Belustigung in Zoo und Zirkus, bei Tierversuchen etc., wie auch in der sog. „freien Wildbahn“ in einer Intensität und Brutalität, wie auch in einem Ausmaß, die jede Vorstellung übertrifft. Und genau dieser Gewalt gilt es ein Ende zu setzen!

Und an diesem Punkt sind wir wieder bei dem Ziel des diesjährigen Ostermarsches angekommen. Wer Krieg und Gewalt nicht will, muss Frieden machen! Nicht nur ein bisschen Frieden, wie es einst die Schlagersängerin Nicole besang, zu einer Zeit als der ESC noch Grand Prix d’Eurivision de la Chanson hieß. Nein, wir brauchen einen allumfassenden Frieden, auch für Tiere.

Nicht ein bisschen Bio, nicht ein bisschen bessere Haltungsbedingungen vor der Gewalt des Getötet Werdens.

Sondern ein Recht auf Leben und ein Recht auf einen natürlichen Tod.

Und diese Forderungen bestehen nicht erst seit Entstehen der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Es gab sie schon viel, viel früher.

Gewiss sind unter Ihnen Menschen, die ihr Herz auch politisch links tragen.

Ihnen werden sicherlich die Namen des Schriftstellers Leo Tolstoi, des Anarchisten Elisee Reclus, des Pazifisten und Sozialreformers Magnus Schwantje, der Juristin und Feministin Clara Wichmann und des Pazifisten, Philosophen und ethischen Sozialisten Leonard Nelson bekannt sein, um nur einige zu nennen. Alle lebten in der Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. All diese Menschen und noch andere mehr legten die Grundlage für die heutige Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung. Sie alle bezogen die Tiere in ihre Forderungen zu einem Ende der Gewalt und Ausbeutung von Mensch und Tier mit ein.

Eben diese Haltung und dieses Ziel transportieren wir auf unserem Schild:

Gegen Gewalt an Tier und Mensch

Für Frieden und Gerechtigkeit

Liebe KundgebungsteilnehmerInnen – wir bedanken uns ganz herzlich, dass Sie sich Zeit genommen haben, uns zuzuhören und hoffen, dass wir Sie zum Nachdenken und vielleicht gar zum Umdenken gebracht haben.

Vielleicht sehen wir uns ja mal beim monatlichen Vegan-Brunch in der Waldorfschule in Aalen, jeweils am ersten Sonntag im Monat, und kommen miteinander ins Gespräch- wäre schön!

Schließen wollen wir mit dem Zitat von Leo Tolstoi:

Solange es Schlachthöfe gibt,
wird es Schlachtfelder geben.

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Förderung betreuter Taubenschläge nach dem ,,Augsburger Modell" in Baden-Württemberg

Unsere Städte in Baden-Württemberg sind überfüllt mit hunderttausenden von Stadttauben, Teile der Bevölkerung fühlen sich belästigt, aber die betroffenen Kommunen und Vereine haben nicht die nötigen Mittel und ein nachhaltiges und erfolgreiches Taubenmanagement mit betreuten Tabenschlägen nach dem Augsburger Modell zu praktizieren. Mit Hilfe einer Förderung durch das Land Baden-Württemberg könnte dieses große Problem gelöst werden. 

In regelmäßigen Abständen erreichen unseren Verein Bitten von Bürger*innen, sie bei der Umsetzung eines tierschutz-adäquaten Stadttaubenmanagements zu unterstützen. Einerseits sehen viele Gemeinden die Stadttaubensituation als Störfaktor, andererseits gibt es wenig Bereitschaft, da die Mittel fehlen, sich der Situation angemessen anzunehmen.

Dabei ist die einzige wirksame und tierschutzgerechte sowie auch tierschutzrechtlich akzeptable Methode, um Taubenpopulationen auf Dauer zu verkleinern bzw. auf einer überschaubaren Zahl zu halten die Einrichtung betreuter Taubenschläge nach dem Augsburger Modell an geeigneten Plätzen, an denen die Tiere mit artgerechtem Futter sowie Wasser versorgt und an den Ort gebunden werden (1). Dadurch nimmt die Präsenz der Futterschwärme in der Stadt ab. In den Taubenschlägen können unkompliziert die Eier gegen Gipsatrappen getauscht werden und es kann somit die Taubenpopulationkontrolliert werden indem sie zunächst verringert und dann auf einem akzeptablen Niveau gehalten wird. 

Die bevorzugte Nahrung von (Stadt-)Tauben besteht hauptsächlich aus Körnern und Samen, die in den Städten kaum vorhanden sind. Stadttauben können Ähren nicht entspelzen, was verhindert, dass sie – wie landläufig fälschlicher Weise angenommen wird – zum “Feldern” ins Umland fliegen und wie Wildvögel auf Wiesen und auf Feldern Nahrung aufnehmen können. Somit haben die Tauben keine Möglichkeit, in Städten an artgerechtes Futter zu gelangen. Sie sind darauf angewiesen, sämtliche Abfälle der Menschen zu essen, die sie auffinden können. Dies führt auch zu einem vermehrten Absatz des flüssigen Hungerkots, in dessen Folge es zu einer vermehrten Verschmutzung der Innenstädte kommt, von der sich Teile der Bevölkerung belästigt fühlen. Werden die Tiere artgerecht gefüttert, kann diesbezüglich eine Verbesserung erreicht werden. Zudem fördern hohe Populationsdichten von Stadttauben das Auftreten von Taubenspezifischen Infektionskrankheiten– die zwar für den Menschen kein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen, die Tiere jedoch schwächen und zu erheblichen Leiden bis hin zum Verenden führen können.

In vielen Kommunen existieren ordnungsrechtliche Fütterungsverbote, die nur bei vorhandenem Stadttaubenmanagement rechtskonform sind.

In betreuten Taubenschlägen bekommen die Tiere ausreichend artgerechtes Futter, zudem können sie dort Paare bilden und brüten. Ihre Eier werden gegen Attrappen aus Gips ausgetauscht, sodass die Tiere weiter an ihr Nest gebunden bleiben, aber keine Küken aufziehen werden.

Einem Gutachten (Arleth C., Hübel J.: Rechtsgutachten Stadttaubenschutz.) zufolge handelt es sich bei Stadttaubenum Fundtiere (2). Die heutigen Stadttauben sind die Nachfahren von einst ausgesetzten Haustieren. Diese Tiere sind nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen, da der Mensch sie im Laufe der Domestizierung über Jahrtausende in seine Abhängigkeit züchtete. Daher haben Kommunen die Pflicht zur Lösung dieser dauerhaften menschengemachten tierschutzrechtlichen Herausforderung.

Trotzdem sind es meistens Privatpersonen, die die Kosten für die Anschaffung eines Taubenschlages (bspw. ein Bauwagen, Container o.ä.) und das Futter tragen. 

Beispielsweise stellt die Landestierschutzbeauftragte von Berlin, Frau Dr. Kathrin Hermann, zu diesem Zweck Gelder aus dem Berliner Haushalt zur Verfügung. Dieses kann von den Bezirken für den Bau von Pilot-Taubenschlägen abgerufen werden. Um die Mittel zielgerichtet einsetzen zu können, sollten folgende drei Anforderungen erfüllt sein:

1. EIn geeigneter Standort; 

2. die Sicherstellung der Betreuung des Taubenschlages; 

3. ein(e) Ansprechpartner*in innerhalb der Bezirksverwaltung.

 

Die Errichtung betreuter Taubenschlägen an geeigneten Standorten nach dem Augsburger Modell, in denen Tauben artgerechtes Futter angeboten und Eier durch Attrappen ausgetauscht werden, ist die einzig tierschutzgerechte und zu gleich die erfolgversprechendste und nachhaltigste Möglichkeit, die Stadttaubenpopulation deutlich zu verringern,  Tierleid zu vermeiden und die Kosten der Städte im Hinblick auf Reinigungs- und Vergrämungsmaßnahmen deutlich zu senken. Auch werden die Bürger*innen stark entlastet – die Bürgerbeschwerden entfallen. Der Bau von betreuten Taubenschlägen nach dem Augsburger Modell wird auch vom Tierschutzbeirat des Landes Niedersachsen beschrieben: Empfehlungen zur tierschutzgerechten Bestandskontrolle der Stadttaubenpopulation. Überarbeitete Fassung von 2019 (4), und wurde auch in den – mittlerweile veralteten – Empfehlungen des Landestierschutzbeirats Baden-Württemberg zur Regulierung der Taubenpopulation in Städten, herausgegeben vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg im Jahr 2005, beschrieben.

 

Kosten für 1 Taubenschlag ca. 500 Tauben
Bau Taubenschlag inclusive Innenausstattung ca. 25.000,- €

Betreuungs- und Versorgungskosten jährlich ca. 15.000,- €

Bisher sind keine Fördermittel für gemeinnützige Taubenvereine und Kommunen im Haushalt des Landes vorgesehen. 

Zukünftig sollten, wie seit 2022 auch im Land Niedersachsen, Haushaltsmittel für die Errichtung und die Unterhaltung betreuter Taubenschläge bereitgestellt werden, die eingetragene Tierschutzorganisationen und Gemeinden in Baden-Württemberg unterstützen.

Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieser Petition, bitten Sie als zuständigen Minsister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz daher um Förderung dieser wichtigen Maßnahme zur Eindämmung der Taubenpopulationen in den Kommunen. 

Wir ersuchen dabei um die Förderung des Baus von betreuten Taubenschlägen nach dem Ausburger Modell, der Einrichtung von betreuten Futterplätzen für die noch nicht an einen Schlag gebundenen “noch-obdachlosen” Tauben oder für Areale, in denen ein Bedarf herrscht, jedoch Taubenschläge aufgrund örtlicher Gegebenheiten nicht einrichtbar sind, sowie die Übernahme der laufenden Kosten für die Betreibung, einschließlich der Pflege, ggf. tiermedizinischen Versorgung und des artgerechten Futters in den Taubenschlägen ebenso wie an den betreuten Futterplätzen.

Zudem fordern wir eine Verpflichtung aller Kommunen mit höherer Stadttaubendichte zur Errichtung von Taubenschlägen – bedarfsweise in Verbindung mit betreuten Futterplätzen – zur Populationskontrolle und Fütterung der Tiere, um das Leid der Tiere zu vermindern, öffentliche Kosten zu senken, Bürgerbeschwerden abzuwenden, und letztlich damit eine großflächige Populationskontrolle in Baden-Württemberg zu erreichen.

Diese Maßnahmen der Bestandskontrolle, artgerechten Fütterung sowie Unterbringung der Tauben gem. dem Augsburger Modell würden dazu beitragen, den “ethischen Tierschutz” in Baden-Württemberg zu verwirklichen. Dieser erlangte bereits vor über 20 Jahren mit Zweidrittelmehrheiten des Bundesrates und des Bundetags Verfassungsrang durch die Implementierung des “Staatsziels Tierschutz” in Artikel 20a Grundgesetz im Jahre 2002. Gemäß amtlicher Begründung des Bundestags trägt dies „dem Gebot eines sittlich verantworteten Umgangs des Menschen mit dem Tier Rechnung“ (5). „Daraus folgt die Verpflichtung, Tiere in ihrer Mitgeschöpflichkeit zu achten und ihnen vermeidbare Leiden zu ersparen.“ Die Staatszielbestimmung ruft insbesondere die Legislative und Exekutive dazu auf, die Belange und den Schutz der Tiere zu verwirklichen. Es geht beim Staatsziel Tierschutz um nicht weniger, als den Schutz der Tiere vor nicht artgemäßer Haltung, vermeidbaren Leiden, Zerstörung ihrer Lebensräume und ihrer Achtung als unsere Mitgeschöpfe.

Ein auch für andere Bundesländer wegweisender Umgang mit den Stadttauben entsprechend den Vorgaben des Tierschutzgesetzes (einschlägig sind hier die Paragraphen 1, 2 und 17), sowie des ethischen Tierschutzes in Umsetzung der Staatszielbestimmung wäre zeitgemäß und Baden-Württemberg soll hier eine Vorreiterrolle einehmen und vorbildhaft für andere Bundesländer den ethischen Tierschutz verwirklichen.

 

Anhang

Definition Stadttauben

Sog. Stadttauben (Columba livia forma domestica) sind Nachkommen von Haustauben wie Brief-, Hochzeits- oder sonstige Zuchttauben, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu ihrem ursprünglichen Taubenschlag zurückgefunden und sich einer Stadttaubenpopulation angeschlossen haben. 
Tauben wurden früher als Nutztiere gehalten (als Fleisch-, Eier- und Düngerlieferanten oder als sog. Brieftauben zur Übermittlung von Nachrichten), als sie dann nicht mehr gebraucht wurden, wurden viele Taubenschläge geschlossen. Es handelt sich bei den Stadttauben somit nicht um Wildtiere, sondern um obdachlose Haustiere. Sie wurden über Jahrtausende vom Menschen domestiziert. Diese Domestikation ist nicht mehr umkehrbar(vgl. Rechtsgutachten von Dr. jur. Christian Arleth/Dr. med. vet. Jens Hübel, (2))

Augsburger Modell

99 % der Städte mit Taubenmanagement in Deutschland entscheiden sich für das nachgewiesen erfolgreiche Augsburger Modell. Die Erfolgskontrolle erfolgt durch Zählung derausgetauschten Eier in einem Schlag, dem Sinken der Reinigungskosten auf privatem und öffentlichem Gelände und dem Ausbleiben von Beschwerden der Bürger und Gewerbetreibenden (Einzelhandel, Bäckereien, Gastronomen). Dies ist mit Abstand die erfolgreichste, effektivste, nachhaltigste, tierschutzkonformste und kostengünstigste Lösung für die Kommunen. 

Die Umsetzung des Konzepts basiert auf wissenschaftlichen Veröffentlichungen und praktischen Erfahrungen von vielen verschiedenen Kommunen und wird als alleiniges Konzept vom zuständigen Ministerium in Baden-Württemberg empfohlen. 

Ziel des Augsburger Models ist die Reduktion der Population durch Eiaustausch. Sobald die Tauben – nach einer Phase des schrittweisen „Hineinlotsens“ der Tiere in den Taubenschlag – im Schlag angesiedelt sind, verbringen sie 80 % des Tages im Schlag und setzen somit den Hauptteil des Kotes im Schlag ab, der einfach und hygienisch entfernt werden kann. Die Tauben müssen nicht zur Nahrungssuche auf die Straßen und in die Fußgängerzonen. Die Fußgänger und die Gastronomie werden nicht mehr belästigt und die Reinigung der umliegenden Häuser und Straßen von Taubenkot entfällt.

Vorteile Taubenschlag, nach dem Augsburger Modell:

  • Durch den Eiertausch im Schlag wird eine Vermehrung der Tauben verhindert, die Population nimmt ab;
  • Tauben befinden sich 80 % des Tages im Schlag. Der Kot bleibt im Schlag und kann mühelos entfernt werden;
  • Tauben sitzen nur noch selten und vereinzelt auf den Dächern und Balkonen, sie sind auf öffentlichen Flächen, Märkten und den Außenflächen der Gastronomiebetriebe nicht mehr Nahrungs-suchend anzutreffen.
  • Das Leid der Tiere wird vermindert und deren Gesundheit und Wohlbefinden verbessert. (Vgl. dazu den Grundsatz des Tierschutzgesetzes in § 1 Satz 1: „Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. […]”)

 

Quellen

(1) Weyrather, A. (2021, Hrsg. Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.: Grundlagen für ein effizientes, tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement in deutschen (Groß)Städten. Eine Handreichung für die Praxis; https://www.tierrechte.de/wp-content/uploads/2021/09/2021-HB-Stadttaubenmanagement_web.pdf

(2) Arleth C., Hübel J. (2021): Rechtsgutachten Stadttaubenschutz. Hrsg.: Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin. Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskiminierung ,Hier kostenlos herunterladen.

(3) Landestierschutzbeauftragte Berlin: Bau von Pilot-Taubenschlägen in Berliner Bezirken, https://www.berlin.de/lb/tierschutz/tauben/artikel.1290446.php

(4) Tierschutzbeirat des Landes Niedersachsen: Empfehlungen zur tierschutzgerechten Bestandskontrolle der Stadttaubenpopulation. Überarbeitete Fassung von 2019. https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/service/publikationen_downloads/tiergesundheit-tierschutz-5295.html

 (5) Bundestags-Drucksache14/8860 vom 23.04.2002 https://dserver.bundestag.de/btd/14/088/1408860.pdf

 

Für die fachliche Unterstützung bei der Ausarbeitung dieser Petition bedanken wir uns bei:

Dr. Norbert Alzmann, Biologe und Bioethiker

Antje Konz, Inhaberin der Firma VitaGood

Dr. Julia Stubenbord, Landestierschutzbeauftragte Baden-Württemberg