Klage gegen das Schnabelkürzen bei Puten

Ihr Schmerz, unser Protest: Gemeinsam gegen das Schnabelkürzen
Wir wollen vor Gericht gehen und dort für die Puten kämpfen, um das Kürzen der Schnäbel von Puten zu stoppen! Das Kürzen der Schnäbel von Puten ist eigentlich seit 1986 verboten. Doch wie in vielen Bereichen der Tierindustrie wird dieses Verbot mit Ausnahmegenehmigungen immer wieder umgangen.
Was bedeutet die Schnabelkürzung für die Tiere?
- Die Verletzung durch die Schnabelkürzung ist so schwer, dass sie einer Fraktur gleichkommt*.
- Schmerzen durch diesen Eingriff dauern nachweislich mindestens 29 Tage, erst nach 48 Tagen bildet sich eine schützende Hornschicht.
- Es handelt sich um eine schwere Amputation.
- Federpicken (Beschädigungspicken), das als Grund für die Kürzung angegeben wird, entsteht meist durch Stress in nicht artgerechten Lebensbedingungen.
*Anatomisch entspräche die Schnabelkürzung bei den Vögeln einer Entfernung der Oberlippe und eines Teils des Oberkiefers beim Menschen, was ohne Narkose und Schmerzbehandlung nicht durchgeführt werden würde.


Verlauf des Rechtsstreits gegen die Schnabelkürzung bei der Putenbrüterei
- 2017
- 2023
- 2024
- 2025
Taube und Tauber dürfen zwei/drei Tage eng beisammen sein, dann wird der Tauber entnommen und in einer Transport-Box Hunderte Kilometer weit weggebracht. Kaum kann er wieder raus, will er nur noch zurück zu seiner Liebsten, zu der er mittels einer Art Duft-Karte in seinem Schnabel auch mit Glück zurückfindet. Nicht alle schaffen das. Laut dem Bundesverband gehen Schätzungen davon aus, dass 50 Prozent, in Einzelfällen bis zu 90 Prozent, die Rückkehr nicht schaffen.“
Viele, viele bleiben also auf der Stecke, landen irgendwo – die Taube wartet vergeblich auf die Rückkehr ihres ‚Liebsten‘, der wenn er Glück hat, Anschluss bei den Stadttauben findet. Auch Hochzeitstauben gesellen sich hin und wieder dazu.
Taubenschläge, die in den Innenstädten in ausreichender Anzahl errichtet werden müssen, sind die einzig nachhaltige Lösung. Den Tauben stehen darin artgerechtes Futter und Wasser sowie geeignete Brutplätze zur Verfügung. Durch den Austausch der Taubeneier mit Gipseiern erfolgt eine tierschutzgerechte und nachhaltige Kontrolle der Population.
Die bevorzugte Nahrung von Tauben besteht hauptsächlich aus Körnern und Samen, die in den Städten kaum vorhanden sind. Somit haben die Tauben keine Möglichkeit, in Städten an artgerechtes Futter zu gelangen. Sie sind darauf angewiesen, sämtliche Essensreste (Abfälle) der Menschen zu fressen. Dies führt auch zu einer vermehrten Kotabsetzung. Würden die Tiere artgerecht gefüttert werden, könnte auch hier eine Verbesserung erreicht werden. 80 % der Zeit bleiben Stadttauben im Taubenschlag, samt den Ausscheidungen
Der Kritische Agrarbericht 2025 bestätigt tierschutzwidrige Putenhaltung in Deutschland.
Der Kritische Agrarbericht 2025 ist erschienen und thematisiert auf den Seiten 267 bis 270 die gravierenden Missstände in der Putenhaltung in Deutschland. In dem Beitrag von Dr. Barbara Felde wird unmissverständlich festgestellt: Die Putenhaltung in Deutschland ist tierschutzwidrig (https://kritischer-agrarbericht.de/agrarberichte/2025).
Besonders hervorzuheben ist, dass der Bericht auch auf das im März 2024 errungene bahnbrechende Urteil in unserer Verbandsklage gegen eine Putenhaltung verweist. Dieses Urteil zeigt, wie wichtig juristische Auseinandersetzungen für den Tierschutz und die öffentliche Debatte sind.
Trotz der Tatsache, dass in Deutschland jährlich 30 Millionen Puten geschlachtet werden, existieren keine spezifischen gesetzlichen Haltungsvorgaben für diese Tiere. Die Haltung entspricht weder internationalen Standards noch den Anforderungen des deutschen Tierschutzgesetzes. Stattdessen wird auf freiwillige Vereinbarungen der Putenindustrie gesetzt, die laut Verwaltungsgerichtshof Mannheim nicht den gesetzlichen Anforderungen an eine verhaltensgerechte Unterbringung entsprechen.
Diese Erkenntnisse bestärken uns in unserem Einsatz für die Puten. Derzeit sind wir die einzige Organisation in Deutschland, die rechtlich für sie kämpft.
Um unsere Arbeit fortzusetzen und weitere wegweisende Urteile zu erwirken, benötigen wir dringend eure Unterstützung. Bitte helft uns mit einer Spende, um gegen diese tierschutzwidrigen Zustände vorzugehen!
Mahnwache vor Putenbrüterei Böcker
Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg hielt am 26.10.2024 Mahnwache vor Putenbrüterei Böcker und auf dem Marktplatz in Schwäbisch Hall.
Vor der Brüterei erregte die Demonstration die Gemüter! Die Einheimischen inspizierten die Autos der Aktivisten und versuchten trotz Genehmigung durch die Polizei zu erwirken, dass die Aktivisten ihre Autos nicht auf den Parkflächen abstellen durften. Dazu gesellte sich dann noch ein Putenmäster, der seine Puten zwar nach eignen Aussagen liebt, aber auch kein weiteres Problem darin sieht, dass er sie nach drei Monaten töten lässt – Freundschaften würden schließlich auch enden.
Auf dem Banner sieht man Putenküken, bei welchen sich die Schnabelspitze dunkel färbt. Die schwarze Färbung des Schnabels zeigt das Absterben des Gewebes. Beim Infrarot-Kupieren wird das Schnabelgewebe (Hornsubstanz und Knochen) des Oberschnabels zerstört. Auch wenn die Vertreter aus der Landwirtschaft während der Mahnwache in Wallhausen behauptet haben, dass das Schnabelkürzen wäre, wie wenn man zum Friseur oder Zahnarzt geht. Anatomisch entspräche die Schnabelkürzung bei den Vögeln einer Entfernung der Oberlippe und eines Teils des Oberkiefers beim Menschen.
Auf dem Marktplatz in Schwäbisch Hall war die Stimmung deutlich offener. Viele Menschen nahmen Flyer und Magazine mit und führten Gespräche. Bis auf einzelne Zwischenfälle war die Resonanz positiv.

