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Ponykarussell auf der Mannheimer Maimess

2024-05-15 15:19

Trotz beschlossenem Verbot ab 2024

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg schreibt Brief an den Fachbereichsleiter des Gemeinderats

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg wurden Bilder von enttäuschten Bürger*innen zugesendet, welche wieder ein Ponykarussell auf der Mannheimer Maimess vorfanden. Auch MfT BW findet es enttäuschend, dass der Beschluss des Hauptausschusses des Mannheimer Gemeinderates aus der Sitzung vom Dezember 2022, das Ponyreiten auf kommunalen Flächen ab 2024 zu untersagen, nicht umgesetzt wurde. Im Dezember 2022 hatte der Mannheimer Gemeinderat in seiner Sitzung mehrheitlich dem Antrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, Die Partei und der Tierschutzpartei zugestimmt, ab 2024 keine Ponykarussells mehr auf kommunalen Flächen zuzulassen. Nun soll es rechtliche Bedenken geben, ob dieser Beschluss durchgesetzt werden kann. Es gibt aber zahlreiche Städte in Deutschland, die einen identischen politischen Beschluss bereits umgesetzt haben. So zum Beispiel München, Düsseldorf, Mainz, Konstanz, Duisburg, Coburg, Dachau, Zwickau und Ludwigshafen.

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg hat einen Brief an den Fachbereichsleiter des Gemeinderats von Mannheim gesendet. Dieser hat direkt geantwortet: ,,Danke für Ihre Hinweise, dass die Durchsetzung des Verbots in anderen Städten erfolgreich war! Ich habe den Vorgang an die zuständige Fachdienststelle weitergegeben, die Ihnen direkt antworten wird. Ich werde dort auch noch mal nachfragen.”

Pferde sind Lauftiere, in der Natur bewegen sie sich den ganzen Tag bis auf wenige Stunden, während dieser sie fressen. Diese Bewegung geschieht in einem langsamen Tempo. So mag es auf den ersten Blick vielleicht aussehen, als ob das Kinderreiten besser geeignet ist als der typische Pferdesport. Jedoch muss man sich hier die vollkommen ungeeignete Umgebung vor Augen führen. Es ist laut und unruhig, das passt überhaupt nicht zu den natürlichen Bedürfnissen dieser Fluchttiere. Die Bewegung auf engem Raum im Kreis über Stunden hat nichts mit dem natürlichen Laufverhalten zutun, sondern entspricht eher einer Stereotype. Pferde sind sehr neugierig und erkunden normalerweise große Gebiete. Ponykarussells sind daher psychisch als belastend anzusehen. Auch die ständig wechselnden Kinder, die von Natur aus unruhiger als Erwachsene sind, sind ein weiterer Stressfaktor. Meist muten die Pferde in Ponykarussells daher traurig und abwesend an und haben nichts mit den lebhaften Wildpferden gemein. Sie ergeben sich in ihr Schicksal. Auf Dauer führt die kreisende Bewegung zu Schäden am Bewegungsapparat.

Ein anderer Punkt ist die pädagogische Wirkung von Ponykarussells. Noch nie war unser Umgang mit Tieren so infrage und im Wandel wie in der heutigen Zeit. Das basiert auf den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die wir stetig über die Gefühlswelt von Tieren gewinnen. Das Bild, welches Kinder von Pferden in Ponykarussells erhalten, hat nichts mit der Natur dieser Tiere zutun. Zudem wird hier sehr deutlich menschliche Macht über andere fühlende Lebewesen demonstriert, indem man diesen über Stunden jegliche natürliche Bedürfnisse entzieht und sie für seine Zwecke ausnutzt. Das hat nichts mit dem heute angestrebten Einklang von Mensch, Tier und Natur zutun. Es vermittelt keinen Respekt vor anderem Leben und falsches Wissen.

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert dem guten Ansatz des Beschlusses genauso wie viele andere Städte zu folgen. Ponykarussells sind nicht mehr zeitgemäß und schaden Tieren und Kindern.

>>> Fotos der Situation vor Ort (ⓒ Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg) sind unter dem Link verfügbar und dürfen unter Quellenangabe genutzt und verbreitet werden. Ggf. auf nötige Verpixelung achten: https://my.hidrive.com/share/9mvkf8gp0e

 

Hier geht es zu unserem Brief an den Fachbereichsleiter des Gemeinderats: https://tierrechte-bw.de/index.php/ponykarussell-auf-der-mannheimer-maimess.html

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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