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Gemeinde schweigt über den Verbleib der Taubenküken

Kollektive Vertuschung eines Tierschutzverstoßes? 
Gemeinde schweigt über den Verbleib der Taubenküken

2022-10-14 10:56

Seit knapp zwei Jahren besteht gegenüber der Grundschule in Dietingen (Kreis Rottweil) ein Taubenschlag im Dachgeschoss eines Gemeindegebäudes. Die Zusammenarbeit zwischen dem Verein Unsere Rottweiler STADTTAUBEN – der Taubenschutzverein in Rottweil e.V. und der Gemeinde Dietingen funktioniert eigentlich gut. Vor wenigen Wochen dann der Schock für die Taubenschützer*innen: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der gegenüberliegenden Grundschule wurde verschlossen, obwohl zu diesem Zeitpunkt etliche Taubenküken zugegen waren.

Bürgermeister Frank Scholz und der Hauptamtsleiter Herr Barth waren über die Taubensituation im Bilde, hatten sie doch mit dem Taubenverein vereinbart, diesen vorab zu informieren, damit man sich den Taubenküken tierschutzkonform annehmen könne. Stattdessen gab die Gemeinde nun einer ortsansässigen Firma den Auftrag, die Photovoltaikanlage zu verschließen, ohne Rücksicht auf die Tiere. Es scheint fast so, als wäre die ganze Aktion absichtlich heimlich, still und leise abgewickelt worden. Mit Schrecken mussten die ehrenamtlichen Taubenfreund*innen feststellen, dass die Anlage verschlossen und von den Küken kein Lebenszeichen zu vernehmen war. Ihre Rückfragen bei der Gemeinde blieben bis heute unbeantwortet. Verzweifelt suchte der Taubenverein Rat bei den Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V., die erst kürzlich dazu beigetragen hatten, dass in der Gemeinde Achern – nach zuvor langem Hin und Her – der Vertrag für ein Taubenhaus unterzeichnet wurde. „Aktuell haben wir keine Gewissheit darüber, was mit den Küken geschehen ist“, so Tierärztin Stephanie Kowalski vom Verein Menschen für Tierrechte, „wir müssen davon ausgehen, dass es sich hier um einen Tierschutzverstoß handelt. Durch das Verschließen der Anlage hatten die Elterntiere keine Möglichkeit mehr, ihre Kinder zu versorgen. Wahrscheinlich sind diese qualvoll unter der Photovoltaikanlage verhungert und verdurstet.“

Der Tierrechtsverein hat den Verstoß der Rottweiler Veterinärbehörde gemeldet. Außerdem hat der Verein in einer E-Mail an Bürgermeister Frank Scholz um Antworten gebeten. Dieser schweigt sich über den Verbleib der Tiere aus. Aufgrund laufender Verfahren könne er keine weiteren Angaben machen, so Scholz. Die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Taubenverein beschreibt er als erfolgreich.

Die Menschen für Tierrechte fordern Aufklärung im Fall der Taubenküken. „Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, so Kowalski, „man darf nicht einfach damit durchkommen, Nester zu entfernen oder damit Elterntieren der Zugang zu ihren Küken zu verwehren. Man hätte quasi nur einmal über die Straße gehen müssen, um die Taubenexpertinnen und –experten hinzuzuziehen. Ob nun aus Nachlässigkeit oder aus Rücksichtslosigkeit, am Ende sind fühlende Lebewesen zu Schaden gekommen.“



Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1983 für die Rechte der Tiere einsetzt. Durch Öffentlichkeitsarbeit macht der Verein Tierleid für die Bevölkerung sichtbar und zeigt Alternativen auf. Seit 2016 sind die Menschen für Tierrechte einer der drei anerkannten Verbände für das Gesetz über Mitwirkungsrechte und das Verbandsklagerecht im Tierschutz (TierSchMVG).

Kontakt
Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.
Hasenbergsteige 15
70178 Stuttgart
Tel. 0711-61 61 71
Mail info@tierrechte-bw.de

Stephanie Kowalski, kowalski@tierrechte-bw.de
Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Tierärztin

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