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Hauk fordert erleichterten Abschuss von Wölfen nach Tiroler Modell – Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. erklärt, wieso das Tiroler Modell biologisch gesehen keinen Sinn macht

2023-05-04 11:22

Hauk hatte mehreren aktuellen Presseberichten zufolge den Druck auf die Bundesregierung vor dem ,,Wolfsgipfel“ massiv erhöht. Er wünscht sich eine Umsetzung ähnlich dem Tiroler Modell. Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg hat sich dieses Modell angesehen und verweist im folgenden auf die Sinnlosigkeit dieses Modells. 

So kann ein Wolf nach dem Tiroler Modell zum Abschuss freigegeben werden, wenn er wiederholt Weidetiere auf den rund 2.100 Almen in der Region wiederholt angreift. Das gilt auch, wenn bei einem einzigen Angriff mindestens fünf Schafe oder Ziegen getötet werden.

,,Die Zahl der Tiere so festzulegen ist sinnlos, denn Wölfe geraten in der unnatürlichen Situation von häufig sehr vielen eingesperrten Tieren in eine Art Blutrausch und töten alle Tiere, die in ihre Nähe kommen. In der Natur gibt es eine solche Situation in der Regel nicht, daher macht es normalerweise Sinn, dass Wölfe so reagieren, um möglichst viel Beute zu machen. Bei eingesperrten Tieren hängt die Anzahl der getöteten Tiere also zum Großteil davon ab, wie viele Tiere in dem jeweiligen Gehege eingesperrt sind. Es macht also keinerlei Sinn, einen Wolf nach den getöteten Tieren zu kategorisieren, so Julia Thielert, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. ,, Außerdem sind ca. 50% der landwirtschaftlich genutzten Tiere, welche der Wolf tötet, nicht ausreichend geschützt. Dies wäre die Verantwortung der Menschen, die diese in ihrer Obhut haben. Seien es Haustiere oder aus Profitgründen gehaltene Tiere.“

Taucht ein Wolf in Siedlungen auf, kann er nach dem Tiroler Modell als ,,Risikowolf“ eingestuft werden, was bereits ebenfalls den Abschuss bedeuten kann. Auch das macht besonders in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland überhaupt keinen Sinn. Nur weil ein Wolf eine der in Deutschland massenhaft vorhandenen Siedlungen kreuzt, macht ihn das nicht zu einer potenziellen Gefahr. Nach ein bis zwei Jahren werden Wolfsjunge unabhängig und suchen sich ein eigenes Revier. Diese jungen Wölfe wandern lange Distanzen und überwinden dabei Ländergrenzen. Natürlich können sie dabei gerade in dicht besiedelten Ländern auch mal Siedlungen kreuzen, was aber überhaupt nichts über ihren Gefährdungsgrad aussagt. 

,,Die Angst, die damit gegenüber dem Wolf geschürt wird, beruht auf keinerlei wissenschaftlichem Hintergrund und muss schon fast als bewusste Panikmache wahrgenommen werden, so Thielert. ,,Der Mensch stand noch nie auf dem Speiseplan des Wolfes und es gab seit dem 18. Jahrhundert keinerlei Angriffe von einem Wolf auf den Menschen. Die Gefahr, von einem Wolf attackiert zu werden, ist wesentlich geringer als einem der jährlich 800 Jagdunfälle in Deutschland zum Opfer zu fallen.“

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. sieht das Problem bei Befürworter*innen der Jagd auf den Wolf darin, dass diese meist, wie auch im Fall von Hauk, selbst aus der Jägerschaft kommen und es so gewohnt sind, Tiere, die nicht in die vom Menschen gewünschte und geformte ,,Natur“ passen, jährlich umzubringen, wenn nicht sogar ein gewisses Interesse an der Jagd auf den Wolf an sich besteht. Außerdem ist ebenfalls wie bei Hauk eine starke und nicht zeitgemäße Überbewertung der landwirtschaftlichen Tierhaltung zu beobachten. In Zeiten des Klimawandels sollte doch klar sein, dass ein Abbau sowieso dringend nötig ist – nicht nur wegen dem Wolf. Der Wolf ist vom EU-Recht geschützt und muss dies auch bleiben!

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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