RETERO- Reduktion von Tierversuchen durch neue wissenschaftliche Methoden und Technologien
Ein Projekt finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Projektnummer 031L0152A (“Alternativmethoden zum Tierversuch”) mit Start März 2019
RETERO – Reduktion von Tierversuchen zum Schädigungsrisiko bei Turbinenpassagen durch Einsatz von Roboterfischen, Strömungssimulationen und Vorhersagemodellen
Die Wasserkraft als älteste regenerative Energiequelle, wird in Deutschland und weltweit kontinuierlich weiter ausgebaut und deckt global ca. 17 % der Stromproduktion ab. Aufgrund der historischen Entwicklung gibt es unzählige Standorte kleiner bis großer Laufwasserkraftwerke, die zugleich die Wanderkorridore der Fische unterbrechen.
Bei der Entwicklung neuer, fischschonender Technologien und dem Nachweis der Einhaltung behördlich geforderter maximaler Schädigungsraten an Standorten mit Wasserkraftanlagen sind Tierversuche mit lebenden, meist aus Wildfängen stammenden Fischen bisher unvermeidlich.
Ziel des Vorhabens ist es, Fischversuche zur Evaluierung der Schädigung von Fischen bei der Passage von Turbinen und anderen Abstiegskorridoren an Kraftwerken zu reduzieren und sie durch teil-autonome Robotersysteme und numerische Modellierungen zu ergänzen und langfristig komplett zu ersetzen.
Die elektronischen Ersatzfische werden mit speziellen Druck- und Trägheitssensoren ausgestattet, um physikalische Faktoren und Grenzwerte für durch Wasserkraft verursachte Schäden und Mortalität, die durch den Abstieg durch Turbinen und hydraulische Strukturen verursacht werden, zu bewerten und festzulegen.
Die Daten aus der Messung mit den Roboterfischen werden mit einem parallel entwickelten numerischen Modell kombiniert, dass hochaufgelöste, räumliche und zeitliche Daten zu der Strömung in Verbindung mit einem implementierten Fischverhaltensmodell bereitstellt.
Auf Basis der gewonnenen Daten werden Vorhersagemodelle entwickelt die eine Bewertung des Schädigungsrisikos mit reduzierten Tierversuchen erlauben.
Hierzu wird ein Forschungsverbund gegründet, der die erforderlichen Kompetenzen aus Biologie, Ethohydraulik, Wasserbau, Strömungsmechanik, Mikroelektronik und Informationstechnik kombiniert.
Im Rahmen des RETERO-Projekts wird eine neuartige Ersatzmethode entwickelt, getestet und validiert, um die Notwendigkeit der Durchführung von Experimenten mit lebenden Fischen in Abstiegsuntersuchungen für Turbinenpassagen zu vermeiden. Durch die geplante Aufnahme in den Themenband der DWA-Arbeitsgruppe 8.2 „Funktionskontrolle von Fischaufstiegs- und Fischabstiegsanlagen“ könnte diese Methode die Zahl der Versuchstiere von mehr als 460.000 per annum signifikant reduzieren. Das langfristige Ziel ist es komplett auf Tierversuche zu verzichten.
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