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Taubenfreundliches Bundesland BW

Wir machen Baden-Württemberg zu einem taubenfreundlichen Bundesland

Unser Ziel

Tauben haben keinen einfachen Stand in der Gesellschaft. Obwohl sie einerseits bei Hochzeiten als „Symbol der Liebe“ missbraucht werden, gelten sie andererseits als unerwünschte Stadtbewohner.
Daher haben wir eine Kampagne ins Leben gerufen, die Baden-Württembergs (Klein-) Städte dabei unterstützt, taubenfreundliche Maßnahmen zu ergreifen und so ein friedliches Mit- oder Nebeneinander von Menschen und Stadttauben zu ermöglichen.

Wir fordern

  • ausreichend betreute Taubenschläge in Baden-Württembergs (Klein-)Städten nach dem Vorbild des Augsburger Modells,
  • öffentliche Gelder für artgerechtes Taubenfutter, Medikamente, Verbandsmaterial, Tierarztkosten etc.,
  • öffentliche Gelder für Minijobs, um die Versorgung der Tauben zu gewährleisten,
  • geschulte Ansprechpartner*innen in den Gemeinderäten/auf den Bauämtern,
  • Solaranlagen/Photovoltaikanlagen unverzüglich nach deren Montage zu verschließen,
  • Tierschutzverstöße gegen Stadttauben zu ahnden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen,
  • Fütterungsverbote nur dann wenn ausreichend geführte Taubenschläge vorhanden sind,
  • Verbot von Abwehrmaßnahmen, die den Tieren Verletzungen oder anderweitiges Leid zufügen können (wie Netze, Spikes und Klebepasten).

Fütterungsverbote und Abwehrmaßnahmen, die in vielen Städten und Gemeinden vorzugsweise zur Anwendung kommen, sind nicht tierschutzkonform und führen auch nicht zu der erwünschten Regulierung der Taubenbestände, wie man in vielen Städten und Gemeinden beobachten kann.

Vorgehensweise

Wir arbeiten mit Vereinen und engagierten Bürger*innen sowie Entscheidungsträger*innen an der Planung und Umsetzung eines tierschutzgerechten Stadttaubenmanagements.
Wir orientieren uns am sogenannten Augsburger Modell. Nach diesem werden Tauben an geeigneten Standorten an Taubenschläge (Dachböden, Bauwagen, Taubentürme oder –häuser) gebunden und dort mit artgerechtem Futter versorgt. Ihre Eier werden gegen Gips-Attrappen getauscht, so dass sich eine gesunde und stabile Taubenpopulation etablieren kann.

Häufig stoßen Ehrenamtliche zunächst auf Ablehnung bei den Entscheidungsträger*innen (Bürgermeister*in, Gemeinderat, Bauamt), wenn sie einen Antrag für einen Taubenschlag einreichen.
An dieser Stelle kommen häufig wir ins Spiel. Wir suchen das Gespräch mit den Verantwortlichen, geben ihnen Fakten an die Hand und räumen mit Irrtümern auf. Wir vernetzen sie mit anderen erfolgreichen Taubenprojekten und schaffen ein besseres Verständnis für die Vorteile eines guten und tiergerechten Stadttaubenmanagements.
In manchen Fällen kann es notwendig sein, den öffentlichen Druck zu erhöhen. Hierfür bedienen wir uns der Sozialen Medien, schreiben Leserbriefe oder informieren die Presse.

Unsere Erfolge

Seit Beginn unserer Kampagne im Jahr 2022 konnten wir bereits einige Erfolge erzielen:

>> Taubenschlag für Achern
>> Taubenschlag für Rheinfelden
>> Schaffung zweier Minijob-Stellen für Betreuung des Taubenschlags in Künzelsau

Sich für Tauben zu engagieren erfordert Überzeugungskraft, Geduld und Hartnäckigkeit. Nachforschungen bei Tierschutzverstößen im Zusammenhang mit Tauben stoßen häufig auf Widerstand und nicht immer auf Kooperationsbereitschaft. Doch wir geben nicht auf. Jeder Erfolg und Schritt hin zu einem tierfreundlichen Taubenmanagement ist uns all die Mühen wert!

Aktuell sind wir mit weiteren Gemeinden im Gespräch und setzen uns vielerorts für die Stadttauben ein. Über unsere Social Media Kanäle halten wir Sie darüber auf dem Laufenden.

Wie Sie helfen können

1. Ihre Mitgliedschaft für die Tiere
Wir sind stets bemüht unsere Kosten so gering wie möglich zu halten. Trotzdem sind wir auf regelmäßige finanzielle Unterstützung angewiesen. Ihre Mitgliedschaft in unserem Tierrechtsverein oder eine regelmäßige Spende helfen uns dabei, die Arbeit für die Tiere auch zukünftig wirkungsvoll fortsetzen zu können und langfristige Projekte und Kampagnen zu planen. 

2. Stadttauben brauchen Fürsprecher*innen!
Informieren Sie sich über die am häufigsten verbreiteten Irrtümer über Tauben und klären Sie in Ihrem Umfeld darüber auf. Sehen Sie in der Stadt, dass eine Taube gejagt/aufgescheucht wird, sprechen Sie die Person oder die Begleitperson (bei Kindern) freundlich an.

3. Kranken und verletzten Tieren helfen
Schauen Sie bitte nicht weg, wenn Sie eine Stadttaube sehen, die Hilfe benötigt. Mit einem Handtuch, Baumwollschal, einem Stoffbeutel o.ä. können Sie die Taube sichern und in einen Karton mit ausreichend Luftzufuhr verbringen. Suchen Sie sich anschließend fachkundige Hilfe. In vielen Städten gibt es Stadttaubenhilfen. Informieren Sie sich im Internet oder fragen Sie bei dem nächstgelegenen Tierheim oder einer Tierarztpraxis nach.

4. Gemeinsam mehr erreichen
In manchen Fällen benötigen wir die Hilfe unserer Unterstützer*innen.
Auf unseren Social Media Kanälen rufen wir immer wieder dazu auf, sich beispielsweise mit einem Leserbrief auf einen bestimmten Artikel, einem offenen Brief an den Gemeinderat oder durch andere gezielte Aktionen zu beteiligen, um unserem Anliegen so mehr Nachdruck zu verleihen.

5. Unterzeichnen Sie unsere Petition
Das Brieftaubenwesen wurde trotz Protesten von Tierschutzseite im März 2022 als nationales Immaterielles Kulturerbe (IKE) anerkannt. 2018 wurde die Bewerbung aufgrund von Zweifeln am Tierschutz noch abgelehnt. Die Missstände, wie Tötungen, hohe Flugverluste bei Wettbewerben und Getrennthaltung, wurden jedoch nicht behoben. Deswegen haben wir uns der Forderung unseres Bundesverbandes angeschlossen und fordern von der Deutschen UNESCO-Kommission, der Kultusministerkonferenz und der Staatskulturministerin die Streichung des Brieftaubenwesens aus dem bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.

Bitte unterstützen Sie uns dabei, indem Sie unsere Petition unterzeichnen und teilen.

Weitere Informationen

Unsere spezielle Landingpage für diese Kampagne

Stadttaubenmanagement in deutschen (Groß-)Städten
Grundlagen für ein effizientes, tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement in deutschen (Groß)Städten – Eine Handreichung für die Praxis – von Alexandra Weyrather, September 2021

© Tierrechte Baden-Württemberg