Language
Language
Login
Pressemitteilungen - Leser

Pressemitteilung vom 24.11.2015

2015-11-24 01:00

Drückjagd mit Kindern im Kreis Heilbronn: Menschen für Tierrechte fordern Teilnahmeverbot für Minderjährige beim Landratsamt

Keine Jagd mit Kindern: Am vergangenen Wochenende fand in den frühen Morgenstunden bei Obergimpern im Landkreis Heilbronn eine zweitägige Drückjagd statt. Anwohner sahen auch Kinder unter den Jägern. Der Landesverband MENSCHEN FÜR TIERRECHTE appellierte heute in einem Schreiben an das Landratsamt Heilbronn, die Teilnahme an Gesellschaftsjagden für Minderjährige zu verbieten. „Drückjagen sind lebensgefährlich für Kinder", so Marie-Luise Strewe, Vorsitzende des Vereins MENSCHEN FÜR TIERRECHTE – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. Auch fürchtet der Verein, dass die Teilnahme an der Jagd die Empathiefähigkeit der Kinder und Jugendlichen untergräbt und zu deren „Verrohung" führt.

Die Statistik zeigt, dass jedes Jahr in Deutschland zahlreiche Menschen durch Jäger und Jagdwaffen sterben und teils lebensgefährlich verletzt werden: 2014 waren es mindestens 25 Tote, 2013 mindestens 40 Tote. 2015 starben im ersten Halbjahr bereits mehr als 10 Menschen durch Jäger und Jagdwaffen. „Es kommt immer wieder vor, dass Jäger Wildtiere mit Menschen verwechseln und so auf andere Jäger oder Spaziergänger schießen", so Strewe. 2013 erschoss ein Jäger in der französischen Ardèche sogar seinen eigenen Sohn, weil er ihn mit einem Wildschwein verwechselte.

Der Verein setzt sich grundsätzlich für die Abschaffung der Jagd ein. Besonders bei Bewegungsjagden werden Rehe, Wildschweine und andere Waldtiere in ihren Verstecken aufgestöbert, stundenlang gehetzt und in Angst versetzt. Viele Tiere werden nur angeschossen und sterben langsam und qualvoll. Dabei gibt es keine Notwendigkeit für die Jagd - weder zur Nahrungsbeschaffung noch zur Bestandskontrolle. Im Gegenteil: schon Charles Darwin erkannte, dass sich Wildtierpopulationen durch natürliche Selektionsfaktoren wie Umwelteinflüsse, Krankheiten und Partnerauslese selbst "regulieren". Auf hohe Abschusszahlen und die Zerstörung von Sozialstrukturen reagieren dagegen insbesondere zahlenmäßig starke Tierbestände wie Rehe und Wildschweine mit erhöhten Reproduktionsraten. In jagdfreien Gebieten sinken dagegen die Fortpflanzungsraten.

Der Zoologe und Tierfilmer Dr. Bernhard Grzimek sagte: „Es hat mir nie eingeleuchtet, was manche Leute für Freude daran haben, Tiere totzuschießen."


Rückfragen / Kontakt: Dr. Tanja Breining, Büro: 0711/616171, Mobil: 0151-17230537, TanjaB@Tierrechte-bw.de

Zurück

© Tierrechte Baden-Württemberg

Add your Content here

Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu.