Welttag zur Abschaffung von Tierversuchen: Wissenschaftsministerin Bauer soll tierfreie Lehre an Baden-Württembergs Hochschulen fördern
Für eine wissenschaftliche und ethische Hochschullehre: Anlässlich des Welttags zur Abschaffung von Tierversuchen am 24. April, hat der Verein MENSCHEN FÜR TIERRECHTE – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in einem Brief aufgefordert, die tierfreie Hochschullehre im Land gezielt finanziell zu fördern.
Laut Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurden im Jahr 2014 in Deutschland 50.288 Tiere zu Lehr- und Ausbildungszwecken benutzt und getötet. Darunter Mäuse, Ratten, Schweine, Fische, Hühner, Frösche und viele andere Tiere.
„Unsere aktuelle Befragung der Hochschulen zeigt, dass an einigen Universitäten noch dieselben Sezierkurse stattfinden wie bereits in den 90er Jahren“, so Marie-Luise Strewe, Vorsitzende des Landesverbands MENSCHEN FÜR TIERRECHTE.
Zum Beispiel werden tiefgekühlte Tiere wie Fische, Mäuse oder Würmer seziert, es finden elektrophysiologische Versuche an Insekten und entwicklungsbiologische Versuche mit Frosch– und Hühnerembryonen statt.
Schilderungen von Tierversuchen kennt man bereits seit dem fünften Jahrhundert vor Christus. Zu dieser Zeit wusste man noch nichts über das Schmerzempfinden und Sozialleben von Tieren. „Heute jedoch müssen Hochschullehrende anerkennen, dass auch nicht-menschliche Tiere Gefühle und ein Bewusstsein (1) haben. Daher dürfen wir sie nicht mehr als Versuchsobjekte für die wissenschaftliche Ausbildung verwenden“, so Strewe.
Tierfreie Lehrmethoden gibt es genug und sie kommen teils auch bereits zur Anwendung. Computersimulationen ermöglichen es Studierenden, das Sezieren wiederholt zu üben und vermitteln Kenntnisse über Anatomie und Physiologie. Auch schmerzlose Selbstversuche sind sehr beliebt. Die Palette der über 500 verschiedenen tierverbrauchsfreien Verfahren umfasst außerdem Filme, Kunststoffmodelle, humanes Gewebe, Dauerpräparate und die Anwendung von Tieren, die eines natürlichen Todes gestorben sind oder aus tiermedizinischen Gründen eingeschläfert wurden.
Der Verein vertritt aber nicht nur die Rechte der Tiere, sondern auch das Recht der Studierenden auf ein Studium ohne Tiereinsatz. Denn Pflichtkurse an Tieren können langjährige Gewissenskonflikte nach sich ziehen oder zum Abbruch des Studiums führen. Viele entscheiden sich bereits im Vorfeld gegen ein lebenswissenschaftliches Studium.
Quellen (1) The Cambridge Declaration of Consciousness, Juli 2012.
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