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Pressemitteilung vom 15.02.2016

2016-02-15 01:00

Krebstiere empfinden laut wissenschaftlicher Definition Schmerz. Nach einer bereits in 2014 veröffentlichten Publikation gilt ein Tier dann als schmerzempfindlich, wenn es sein Verhalten nach einer schmerzvollen Erfahrung dahingehend ändert, dass es versucht, weitere Schmerzen zu meiden, zum Beispiel durch erhöhte Vorsicht oder Flucht. Zusätzlich zeigen physiologische Veränderungen, wie z.B. der Anstieg von Laktat in der Hämolymphe von Krebstieren, dass Stress als Folge von Schmerz aufgetreten ist.

Im November 2015 wurde nun eine Studie veröffentlicht, die das Schmerzempfinden laut der oben beschriebenen Kriterien bei Krebstieren belegt. Wissenschaftler sammelten in Nordirland 40 europäische Strandkrabben, von denen die Hälfte leichte Elektroschocks erhielt. Bei dieser Gruppe war der Laktatspiegel in der Hämolymphe nach den Versuchen fast dreimal so hoch wie bei der Kontrollgruppe. Auch zeigten die Tiere ein Flucht- und Unruheverhalten.

Bereits in 2014 wiesen französische Wissenschaftler in einer Studie mit Flusskrebsen nach, dass diese nach Erhalt von Elektroschocks ein vorsichtigeres und ängstlicheres Verhalten zeigten, als die Tiere in der Kontrollgruppe. Bei den elektrogeschockten Tieren wurde auch ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn nachgewiesen. Nach der Gabe von Beruhigungsmitteln (Benzodiazepine), mit der auch Angstbeschwerden bei Menschen behandelt werden, beruhigten sich die Tiere wieder und gaben ihr vorsichtiges Verhalten auf. Die Forscher schließen hieraus, dass die Flusskrebse ein dem Menschen ähnliches Angstempfinden aufweisen.

„In Deutschland werden Hummer und Krebse lebend in kochendes Wasser geworfen. Jetzt wissen wir mit ziemlicher Sicherheit, dass dies Stress, Angst und Schmerz für die Tiere bedeutet“, so Dr. Tanja Breining, Zoologin bei der Organisation MENSCHEN FÜR TIERRECHTE – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. „In Anbetracht der neuen Studienergebnisse bitten wir daher die Konsumenten darum, künftig keine Hummer, Krebse oder Garnelen mehr zu essen“, so Breining.

Die Studien können im Original beim Verein angefordert werden.

Rückfragen / Kontakt: Dr. Tanja Breining; Tel.: 0711 / 616171. Mobil: 0152-0734/6786, TanjaB@tierrechte-bw.de.

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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