Delfinbaby stirbt im Zoo Duisburg. Zoodirektor soll Verantwortung übernehmen und Konsequenzen ziehen
Erneuter Delfintod im Zoo Duisburg. Doch von Selbstzweifeln von Seiten des Zoos fehlt jede Spur. Der Landesverband MENSCHEN FÜR TIERRECHTE in Baden-Württemberg hat Zoodirektor Winkler nun in einem Schreiben aufgefordert, die beengten und unnatürlichen Haltungsbedingungen für Delfine im Zoo in Frage zu stellen und die zwanghaften Zuchtversuche einzustellen.
Auf seiner Homepage bedauert der Zoo zwar den Tod des Delfinbabys, übernimmt jedoch keinerlei Verantwortung, sondern verweist auf die angeblich ebenso hohe Delfinsterblichkeit im Ozean, warnt vor Delfinkritikern und setzt seine Hoffnung nun stattdessen auf das zweite Jungtier.
„Der wiederholte Tod eines Delfinbabys sollte dazu führen, dass die Ursachen ehrlich und seriös hinterfragt und wissenschaftliche Konsequenzen gezogen werden", so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin beim Landesverband MENSCHEN FÜR TIERRECHTE in Baden-Württemberg. „Stattdessen wird auf Biegen und Brechen und auf Kosten der Tiere weitergezüchtet, dabei ist das Delfinarium bereits überfüllt und die Haltungsbedingungen sind nicht einmal annähernd artgerecht."
In Freiheit schwimmen Delfine täglich bis zu 100 km, sie tauchen um die 300 m tief und leben in meist großen Verbänden. Sie verbringen viel Zeit mit Jagen, Spielen und Schlafen. Im Zoo Duisburg wird ihnen alles genommen, was ihr Leben in Freiheit ausmacht. Sie leben in künstlichen Kleingruppen in engen, kahlen Becken und müssen auf Kommando bis zu 1200 Zuschauer unterhalten. Die intelligenten Säugetiere verkümmern in dem reizarmen Umfeld. Der Zoo Duisburg ist auch als der größte Delfinfriedhof Europas bekannt. Von bislang 29 Nachzuchten überlebten nur sieben Jungtiere. Es wurden mehr als 60 Todesfälle registriert. Dunkelziffer unbekannt.
Der Verein MENSCHEN FÜR TIERRECHTE - Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. fordert daher die sofortige Einstellung sämtlicher Zuchtversuche, die Umsiedlung der Tiere in eine betreute Meeresbucht und die längst überfällige Schließung des Delfinariums.
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