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Pressemitteilung vom 02.12.2015

2015-12-02 01:00

Fertilitätsregulierung oder Saufang? - MENSCHEN FÜR TIERRECHTE im Austausch mit Mannheims Oberbürgermeister

Tierfreundliche Bestandskontrolle von Wildschweinen statt grausamer Lebendfalle, so lautete die Bitte des Landesverbands MENSCHEN FÜR TIERRECHTE in einem Brief von Ende Oktober an Mannheims Oberbürgermeister Dr. Kurz. Dieser bekundet in seinem aktuellen Antwortschreiben nun zwar Interesse an einem Fertilitätsprojekt, wartet aber zunächst auf die Ergebnisse der „Pilotstudie Saufang" in Baden-Württemberg, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Wie im „Schwarzwildkonzept der Stadt Mannheim" nachzulesen ist, wurde bereits im letzten Jahr ein Antrag auf Errichtung von mobilen Saufängen beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg gestellt. In seinem Brief appellierte der Tierrechtsverein nun dafür, stattdessen ein Pilotprojekt für eine nicht-invasive Fertilitätsregulierung zu initiieren. Mannheims Oberbürgermeister stimmte der Sinnhaftigkeit des Projekt zu: die wissenschaftliche diesen Ansatz wieder aufgreifen", schreibt OB Kurz an den Landesverband am 30. November.

„Im Saufang besteht immer die Gefahr, dass Panik bei den Tieren ausbricht, sie gegen die Wände rennen und sich verletzen. Auch das Risiko von Krankschüssen ist nicht zu unterschätzen, so dass die Tiere zusätzlich leiden", so Marie-Luise Strewe, Vorsitzende des Vereins MENSCHEN FÜR TIERRECHTE – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. Die Bestandskontrolle mittels eines oral applizierbaren Impfstoffs würde laut dem Verein zuverlässiger zur Eindämmung des Wildschweinbestandes führen. Denn wie das Beispiel Baden-Baden im letzten Winter zeigte, wird der Saufang von den intelligenten Tieren gemieden, wenn das Nahrungsangebot im Wald ausreicht. Der Impfstoff hingegen könnte ganzjährig mittels Köder in Futterautomaten ausgelegt werden.

Selbst der Jäger und Wildbiologe Niels Hahn, Autor des Schwarzwaldkonzepts der Stadt Mannheim, kommt in einem früheren Bericht zu dem Schluss, dass Impfköder eine erfolgversprechende Methode sein könnten. „Alternative Methoden (hormonelle Empfängnisverhütung) sollten nicht als unrealistische Möglichkeiten einer Bestandskontrolle abgetan werden, da sie in anderen (europäischen) Ländern diskutiert, erforscht und z. T. angewendet werden." Auch die This indicated that, at least in the short-term, the GnRH vaccine can be regarded as an effective, humane and safe method to induce infertility in individual wild boar."

Aus einer Projektskizze des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin geht hervor, dass Versuche zur oralen Vakzinierung bereits zur Bekämpfung der Tollwut an Füchsen durchgeführt wurden, nachdem es nicht gelungen war, durch das Vergiften erkrankter Tiere die Seuchenausbreitungen zu verhindern. Auch zur Immunisierung von Wildschweinen (gegen Schweinepesterreger) wurden in der Vergangenheit in fünf Bundesländern Feldversuche mit oral applizierbaren Impfködern erfolgreich durchgeführt.

Laut einer Stellungnahme des Schweizer Bundesrates vom 28.11.2007 ist der Impfstoff Improvac gentechnikfrei und hat keine hormonelle Wirkung. Es sind auch keine Rückstände nachweisbar, weshalb keine Einschränkungen bezüglich „Lebensmitteln" erforderlich sind. Der Impfstoff ist bereits seit 2009 EU-weit für die Ferkelkastration zugelassen und wird seit der Prüfung in 2007 durch die Universität in Zürich auch in der Schweiz, den USA, Australien, Japan und Neuseeland seit Jahren erfolgreich eingesetzt.


Rückfragen / Kontakt: Dr. Tanja Breining; Tel.: 0711 / 616171. Mobil: 0152-0734/6786 TanjaB@tierrechte-bw.de

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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