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Aufrüstung der Hundestaffel und Erhöhung der Abschussprämie für Wildschweine – Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert ein Ende der Jagd

2020-11-24 12:17

Wegen der zunehmenden Bedrohung durch die Schweinepest, gibt es ab dem ersten Dezember bayernweit eine erhöhte Abschussprämie für Wildschweine. Pro Tier gibt es dann nicht wie bisher 20 Euro, sondern 70 Euro. Darüber hinaus sind 13 Millionen Euro für Tiergesundheit und Tierseuchenbekämpfung im nächsten Jahreshaushalt vorgesehen. Thüringen, Sachsen und Tschechien hatten die Abschussprämie für Wildschweine bereits zuvor auf 100 Euro erhöht. Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg sieht in dieser immensen Summe eine Verschwendung von Steuergeldern und die Ursache für großes Leid, für die nun noch massiver bejagten Tiere. Die Forderung nach Abschaffung der Jagd wird im Folgenden erläutert.

"Die Schweinepest ist weder für Mensch noch Hund gefährlich ist. Man kann sich weder über Tierkontakt noch den Verzehr von Fleisch anstecken. Für infizierte Schweine endet sie allerdings meist über kurz oder lang tödlich", so Julia Thielert von Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg. "Wer hat also Angst vor der Schweinepest? Es sind zum Großteil die Schweinehalter, welche um die Verluste ihrer „Schlachttiere“ fürchten. Infiziert sich nur ein Tier, werden vorsorglich alle Tiere im Stall getötet".

Hauptsächlich bringt der Mensch das Virus von Osteuropa nach Deutschland. An Schuhen, Autoreifen oder durch weggeworfenes Essen (Fleisch oder Wurst von infizierten Schweinen). Heimische Wildschweine nehmen diesen Erreger dann auf. Auch hier ist also wieder der Mensch der Verursacher des Hauptproblems. Denn kaum ein Wildschwein trifft heute noch auf ein domestiziertes Schwein. Die meisten Schweine in Deutschland sehen Tageslicht nur auf dem Weg zum Schlachthaus. Der Mensch bringt den Erreger vom Wildschwein in den Stall.

Treibjagden, welche man auch als Hetzjagden bezeichnen kann, sind unglaublich grausam. Die Tiere werden häufig zuvor eingezäunt und haben bei ihrer Flucht durch ihr neues Gefängnis, so keine Chance auf Entkommen. Außerdem vermehren sich Wildschweine mehr, wenn der Mensch sie tötet. So wie es bei den meisten Wildtieren der Fall ist. Aus diesem Grunde ist die Jagd vollkommen kontraproduktiv. Trotz intensiver Bejagung geht die Zahl der Wildschweine in Deutschland nicht zurück. Das allein sollte einen doch an der Effektivität dieser steinzeitlichen ‘Problemlösung´ zweifeln lassen. Jährlich werden immerhin über eine halbe Millionen Wildschweine in Deutschland getötet.

Wieso haben wir eigentlich so viele Wildschweine?

Die Anbaufläche für Mais und Raps ist seit 2001 um 60 Prozent gestiegen. Beide Feldfrüchte werden von Wildschweinen geliebt und ein wichtiger Faktor für den massiven Anbau von Mais und Raps ist ihre Nutzung als Futter für die Massentierhaltung.

Ziehen wir also Résumé:

Wir töten tausende Wildschweine auf grausame Art, um Schweine zu schützen, die wir in Millionenzahlen (2019 waren es um die 55 Millionen Schweine) selbst töten möchten und das, obwohl die pflanzliche Ernährung besser fürs Klima, die Gesundheit und am allerwichtigsten für die fühlenden Lebewesen ist, mit denen wir diesen Planeten teilen. Und Virenüberträger zwischen Wild- und Hausschwein ist zu allem Überfluss noch der Mensch. Zusätzlich wissen wir, dass Jagd die Zahl der vielen Wildschweine nicht eindämmen kann, sondern für mehr Nachwuchs sorgt. Effizient wäre hier vor allem ein Abbau an Mais- und Rapsfeldern, basierend auf einem Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung.

Pressekontakt:

Julia Thielert

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.

Bürozeiten:

Mo - Fr von 9:00 - 14:00 Uhr

Tel: 0175/ 119 73 06

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1983 für die Rechte der Tiere einsetzt. Durch Öffentlichkeitsarbeit macht der Verein Tierleid für die Bevölkerung sichtbar und zeigt Alternativen auf. Seit 2016 sind die Menschen für Tierrechte einer der drei anerkannten Verbände für das TierschutzMitwirkungs- und Verbandsklagerecht in Baden-Württemberg.

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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