Offenburg: Reinigungsmitarbeiter der Deutschen Bahn schmeißt lebendes Taubenküken in den Müll und tötet ein weiteres Küken

 

Am 10. September steht eine junge Frau um 7:45 Uhr an Gleis 5 des Hauptbahnhofs Offenburg. Sie wartet auf den Zug Richtung Gengenbach. Während sie wartet, beobachtet sie eine Reinigungskraft, die mit einem Besen Nester von den Balken unter dem Vordach des Bahnhofs entfernt. Ein Nest fällt dabei auf den harten Betonboden.In ihm sind zwei Küken. Eines stirbt sofort durch den Sturz, das andere Küken lebt noch. Der Mann fegt beide Küken mit der Kehrschaufel auf und schmeißt sie in den Mülleimer. Die Taubenmutter ist aufgebracht und wird verjagt.

 

Die junge Frau ist mutig. Während alle anderen Personen am Bahnsteig den Vorfall nur stumm beobachten, stellt sie den Reinigungsmitarbeiter zur Rede. Dieser reagiert kalt und scheint keinerlei Bewusstsein für die Straftat zu haben, die er gerade begangen hat. So etwas gehöre in den Müll, antwortet er, und dass die Tauben nichts am Bahnhof zu suchen hätten. Die junge Frau macht ihm gegenüber deutlich, dass man Lebewesen doch nicht in den Müll werfen kann und so etwas sehr verwerflich ist. Keiner der Passanten unterstützt die Frau, alle schauen nur zu. Nun gibt der Reinigungsmitarbeiter an, dass er das machen müsse, da es ihm so vorgegeben werde. Es gäbe zu viel Taubenkot, die Menschen würden sich beschweren.

 

Später geht eine Freiwillige der Taubenhilfe Achern e.V. an den Bahnhof und konfrontiert den Reinigungsmitarbeiter erneut. Dieser zeigt sich weiterhin unverständlich. Außerdem macht sie Beweisfotos der mittlerweile zwei toten Küken mitsamt Nest und Ei im Müll. Auf Basis der Fotos und Zeugenaussagen stellt Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg Strafanzeige gegen den Reinigungsmitarbeiter sowie die Deutsche Bahn. Denn der Mitarbeiter gab ja an, dass er beauftragt wurde, die Reinigung so durchzuführen. Dabei stellt dieses Vorgehen einen schweren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar und ist eindeutig illegal.

 

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg ist geschockt über diesen Umgang mit hilflosen Küken, deren Leben so grausam beendet wurde. Das zweite Küken starb neben dem toten Köper seines Geschwisterkükens im Mülleimer - was für ein trauriges Bild für unsere Gesellschaft, dass solch ein Vorgehen nur von einer einzigen jungen Person angeprangert wird.