Der denn`s Biomarkt veranstaltet noch bis zum 31.03.2021 ein Gewinnspiel, bei welchem man sein liebstes Rezept mit Kalbfleisch einreichen soll (https://www.biomarkt-bestellung.de/pages/jetzt-mitmachen-und-gewinnen). Zu gewinnen gibt es ebenfalls Kalbfleisch. Wir haben denn´s eine E-Mail gesendet und zum Ausdruck gebracht, warum wir solche Gewinnspiele ethisch ablehnen. Diese E-Mail finden Sie in diesem Post. Bitte schreiben auch Sie dem denn´s Biomarkt. Je mehr Menschen ihren Unmut zum Ausdruck bringen, desto größer die Chance, dass denn´s in Zukunft auf solche Gewinnspiele verzichtet bzw. sie durch pflanzlich ausgelegte Gewinnspiele ersetzt. Sie können unsere E-Mail kopieren und ebenfalls an denn´s senden oder Sie schreiben Ihren eigenen Text bzw. lassen sich von unserem inspirieren.
Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg wurde von einer Ihrer Kundinnen auf Ihr Gewinnspiel "Wir suchen Ihr Lieblingsrezept“ hingewiesen. Ihre Kundin war entsetzt über den großen Aufsteller im Markt mit dem Aufruf, sein liebstes Bio-Kalbfleisch Rezept einzureichen. Ihnen ist sicher bewusst, dass Sie einen großen Teil Ihrer Kundschaft im veganen Sektor haben. Kampagnen für Lamm- und Kalbfleisch sieht man regelmäßig, für vegane Produkte gibt es leider kaum bis keine Aktionen.
Was Lamm und Kalb gemeinsam haben ist, egal wie schön sie gehalten wurden, dass es sich hierbei um Tiere im Kindesalter handelt. Und diese sehr jungen Tiere werden durch Gewalteinwirkung getötet, um die Nachfrage nach dem von Ihnen beworbenen Fleisch zu erfüllen. Uns ist bewusst, dass die Haltung der Tiere, dessen Fleisch Sie auf diese Art bewerben, deutlich über den Standards in Deutschland liegt. Es ist schön, dass auf dem Hof Eichigt die Kälber nicht von ihren Müttern getrennt werden und männliche Kälber nicht wie Abfallprodukte behandelt werden. Es liest sich schön, dass die Kühe auf die Weide dürfen, dass die Kälber nicht enthornt werden, dass sie Sozialverhalten lernen und von der Herde erzogen werden. Ansprechende Fotos mit niedlichen Kälbern und genauen Beschreibungen, wie die Kälber toben und im Stroh spielen, lassen einen regelrecht vergessen, dass allein aus dieser Situation kein Fleisch entsteht.
Kälber werden in der Regel nach nur ca. 6 Monaten Lebenszeit getötet. Das beschriebene Spielen, Aufziehen und Lernen bezieht sich also auf einen Zeitraum von gerade einmal dieser kurzen Spanne. Eine Kuh hätte eine Lebenserwartung von mindestens 20 Jahren. Mutter und Kalb haben eine starke Bindung zueinander und Kälber werden von den Müttern ähnlich lange wie menschliche Babys gestillt. Dieses natürliche Verhalten können sie in den meisten Betrieben nicht ausleben. Ob man sie auf dem Hof Eichgit durchgehend ungestört bei ihren Müttern trinken lässt, geht aus dem Text nicht klar hervor. Ist dies der Fall, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kälber mit 6 Monaten noch Milch bei ihrer Mutter trinken, denn sie sind ganz einfach gesagt Babys. Babys, die wie Sie selbst schreiben, gerne spielen, toben und die Welt erkunden.
Bis zu dem Moment, in welchem man sie ihren Müttern entreißt, ihnen die Hirnplatte mit einem Bolzenschussgerät zerstört und ihnen anschließend die Kehle aufschlitzt. Von diesen Geschehnissen findet man keine Fotos auf Ihrer Website und auch keinerlei Erwähnung im Text. Es wirkt fast so, als würden die Kälber spielend von der Wiese auf den Teller springen. Doch Sie werden durch Gewalteinwirkung getötet, um zerstückelt in Ihrem Markt verkauft zu werden. Und mit einem Gewinnspiel wie dem Ihren heizen Sie diese Nachfrage zusätzlich an. Sie legitimieren das Töten von Tieren im Kindesalter und machen es Ihren Kunden furchtbar einfach auszublenden, dass hinter jedem gekauften Kalbfleisch ein Individuum stand, das gerne weiter auf den Wiesen getobt hätte und friedlich in seiner Herde gelebt hätte. Ein Tier, das gerne erwachsen geworden wäre.
Wir würden uns wünschen, dass Sie ihre Kunden ermutigen, pflanzliche Alternativen zu probieren. Denn für diese musste kein fühlendes Lebewesen sein Leben lassen. Wieso also nicht öfter mal ein Gewinnspiel oder ähnliche Aktionen mit pflanzlichen Lebensmitteln? Und wieso nicht ganz realistisch alle Schritte aufzeigen, die zu dem eigentlichen Tieprodukt geführt haben? Könnte das Ausblenden des gesamten Tötungsprozesses vielleicht daran liegen, dass wir im Grunde wissen, dass es moralisch nicht mehr vertretbar ist?
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