MITMACHAKTION: Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung
MITMACHAKTION: Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung
2021-08-13 11:06
Die EU-Kommission beginnt gerade mit der Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung, in der auch die Abschaffung der Käfighaltung umgesetzt wird (End the Cage Age-Initative).
Dafür wurde eine öffentliche Konsultation gestartet, um zu hören, was EU-Bürger*innen sich für die Zukunft wünschen.
Es gibt ein offenes Textfeld und die Möglichkeit, ein weiteres Dokument hochzuladen. Sie können sich hier zu allen Bereichen äußern, die sich auf den Tierschutz beziehen. Hier ein paar Beispiele: Tiertransporte, Tierschutz in der Haltung und Tötung von Tieren und Fixierung von Tieren jeglicher Art. Wir haben uns an dieser Stelle auch für eine Unterstützung von Landwirten*innen bei der Umstellung von Tierhaltung auf Pflanzenproduktion ausgesprochen. Und für das langfristige Ziel hin zu einer pflanzlichen Zukunft, da diese Tiere, Klima und die Gesundheit schützt. Hier könnte die EU viel mehr tun, um die pflanzliche Lebensweise zu fördern. Auch dafür können Sie sich hier aussprechen.
Die Kommission hat versprochen, eine Gesetzgebung vorzulegen, aber wie die aussieht und was genau wann verboten wird, ist noch lange nicht gesagt. Die Stichworte Übergangsfrist, ausgestaltete Käfige und temporäre Fixierung reichen hier wohl aus, um eine Vorstellung zu bekommen.
Im deutschen Kontext besonders wichtig sind der sogenannte Ferkelschutzkorb, die Einzelhaltung von Kälbern, aber auch die Anbindehaltung. Da es um die gesamte EU geht, wisst ihr, wie dramatisch die Lage in den anderen Ländern ist. Auch wenn eine käfigfreie Haltung nicht gleich eine gute Haltung ist, ist der Käfig essenziell für die industrialisierte Landwirtschaft, wie sie gerade existiert. Es ist außerdem eine zweite Chance für das Ende der Kastenstandhaltung im Abferkelbereich.
Weitere wichtige Themen, die auch auf EU-Ebene geregelt werden und Eingang in eure Rückmeldung finden könnten, sind: Verbot nicht-kurativer Eingriffe (Kastration, Schnabelkürzen, Kupieren von Schwänzen, Enthornung), Hochleistungs- und Qualzucht, Exportverbot lebendiger Tiere, strengere Regelungen für Tiertransporte (z.B. Zeit- und Temperaturgrenzen, Verbot des Transports nicht abgesetzter Kälber), Gesetzgebung für den Schutz von Fischen und Wirbellosen, neue Gesetzgebung für Tierarten und -gruppen, die bisher nicht geschützt werden (z.B. Milchkühe, Kaninchen oder Puten), Verbot bestimmter Betäubungsmethoden (z.B. CO2 bei Schweinen, Wasserbad bei Geflügel), EU-weite, verpflichtende Haltungskennzeichnung, die Importe und den gesamten Lebensweg des Tieres einschließt, Verbot der Produktion von Foie Gras, Reduktion der Tierzahlen bzw. die gesamte Abkehr von der Intensivtierhaltung, einhergehend mit einer Förderung der bio-veganen Landwirtschaft. Denken Sie aber auch gerne an die Zucht von Heimtieren, Handel mit Pelz, Zirkusse und ähnliche Themen.
Die Prozesse auf EU-Ebene sind ja bekanntlich sehr langwierig, nichtsdestotrotz ist die aktuelle Kommission offener für den Tierschutz, als jemals eine Kommission vor ihr.
Bitte nutzen Sie diese Möglichkeit, bis zum 24. August Rückmeldung zur Folgenabschätzung zu geben (auch auf Deutsch mgl).
Die Industrie gibt natürlich auch fleißig Feedback an die Kommission und es ist sehr wichtig, dass sich viele Tierschützer:innen für möglichst strenge und hohe Standards (und weniger Tiere etc.) aussprechen, bestenfalls gut begründet und belegt.
Da wir wie immer einer deutlich ressourcenstärkeren Gegenseite gegenüberstehen, haben wir viel zu verlieren. Diese Konsultation bieten uns eine gute Möglichkeit, unsere Expertise und Meinung in Prozesse einzubringen.
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