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Mehrere Rinder sterben in Silvesternacht – Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert Verbot von privatem Feuerwerk

2023-01-03 14:21

Ein Stall in Fichtenau gerät in der Silvesternacht in Brand, mehrere Rinder sterben in den Flammen. In Erdmannshausen versetzen laute Böller Rinder in Panik, sie müssen später aufgrund ihrer Verletzungen getötet werden (1).

Rinder gehören zu den Tieren, über die während der Debatte um Böllerverbote oder dem generellen Verbot von privatem Feuerwerk kaum geredet wird. Dabei gibt es mehr landwirtschaftlich genutzte Tiere als Wild- oder Haustiere. Im November 2022 lebten allein 912.467 Rinder in Baden-Württemberg (2).

,,Gerade landwirtschaftlich genutzte Tiere sind besonders anfällig unter Feuerwerk und Böllern zu leiden“, so Julia Thielert, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg. ,,Anders als Wildtiere können sie sich nicht frei bewegen, um den Quellen des Lärms oder auch ganz realer Gefahr wie einem Feuer auszuweichen. Im Gegensatz zu Haustieren haben sie auch nicht den Beistand von ihnen nahestehenden Menschen, welche sie durch die Angstsituation begleiten oder sie aus einer Gefahrensituation direkt befreien können. Es ist daher besonders bedauerlich, dass wir diese Tiere so wenig in unsere Überlegungen einbeziehen. Die geringe Wertschätzung von landwirtschaftlich genutzten Tieren beruht wohl einzig darauf, dass wir diese Tiere zu Nutzungsgütern degradiert haben – obwohl es keinen Unterschied zu unseren geliebten Haustieren gibt.“

In die Zeitung schaffen es nur die besonders tragischen Fälle, in wie vielen Ställen noch Panik herrschte oder es zu Verletzungen kam, kann man nur erahnen.

Aber auch von Stadttauben findet man im Netz Fotos von zerfetzten Tieren aus der Silvesternacht, ebenso von toten Wildvögeln (3). Und auch von Hunden gibt es Videos, wie diese unter Panikattacken in der Silvesternacht leiden (4).

Was wir den Tieren für unsere paar Minuten Spaß antun, ist inakzeptabel. Um mit Freunden und Familie ins neue Jahr zu feiern, braucht man keinen Lärm und keine Luftverschmutzung. Zusätzlich kommt es immer auch zu Verletzungen und sogar Todesfällen bei Menschen. Private Böllerei und privates Feuerwerk durch öffentliche Lasershows zu ersetzen, würde Menschenleben und Tierleben retten und die Umwelt schonen. Die Produktion von Feuerwerkskörpern findet zudem unter gefährlichen Bedingungen hauptsächlich in China und Indien statt. Häufig arbeiten hier auch Kinder (5).

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. fordert daher in einem Silvesterbündnis aus Umweltvereinen, Tierschutzvereinen und Ärzteverbänden ein Verbot von privatem Feuerwerk. Innerhalb dieses Bündnisses gibt es die Petition #BöllerCiao an Nancy Faeser, welche sich für eine Änderung des Sprengstoffgesetzes einsetzt (6). Wir bitten möglichst viele Menschen, diese zu unterzeichnen.

 

Quellen

1: https://www.lkz.de/lokales/blaulicht_artikel,-laute-boeller-versetzen-die-tiere-in-panik-rinder-in-erdmannhausen-gestorben-_arid,716793.html

2: https://www.statistik-bw.de/Landwirtschaft/Viehwirtschaft/Rinder.jsp

3: https://www.instagram.com/p/Cm4e7QZqetB/

4: https://www.instagram.com/reel/Cm2Kz0aje81/

5: https://utopia.de/feuerwerk-arbeitsbedingungen-china-indien-2023-35189/

6: https://www.duh.de/projekte/mitmach-aktion-silvester/

 

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1983 für die Rechte der Tiere einsetzt. Durch Öffentlichkeitsarbeit macht der Verein Tierleid für die Bevölkerung sichtbar und zeigt Alternativen auf. Seit 2016 sind die Menschen für Tierrechte einer der drei anerkannten Verbände für das Gesetz über Mitwirkungsrechte und das Verbandsklagerecht im Tierschutz (TierSchMVG).

Kontakt:
Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.
Hasenbergsteige 15
70178 Stuttgart
www.tierrechte-bw.de

Julia Thielert: j.thielert@tierrechte-bw.de

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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