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Kritik an langen Übergangszeiten in der Novellierung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung

2021-02-10 11:20

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert schnelle Abschaffung der tierschutzwidrigen Haltungssysteme

Am 8.02. wurde die Novellierung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung im Bundesgesetzblatt verkündet. Im Wesentlichen beinhaltet diese folgende Neuerungen: Verbot der Kastenstandhaltung von Sauen im Deckzentrum nach einer Übergangszeit von 8 Jahren. Mehr Platz für Sauen im Zeitraum nach dem Absetzen bis zur Besamung (mind. 5 m² je Sau) nach einer Übergangszeit von 8 Jahren. Maximal fünf Tage Kastenstandhaltung von Sauen im Abferkelbereich zum Schutz der Ferkel nach einer Übergangszeit von 15 Jahren. Die Dauer der Übergangsfristen wird mit der Planungssicherheit für Sauenhalter begründet.

"Derartig lange Fristen sind bei den Ausmaßen der Tierquälerei, die diese Haltungsform verursacht, nicht angebracht ", so Julia Thielert von Menschen für Tierrechte in Baden-Württemberg, "Das gesamte System der Erzeugung von „Tierprodukten“ ist marode und finanziert sich nur noch durch Subventionen, die vom Steuerzahler finanziert werden. Auch den meisten Landwirten geht es schlecht mit dieser Situation; das Leben der Tiere ist eine einzige Qual und auch unser Klima leidet. Statt Übergangsfristen von 8 bis 15 Jahren zu gewährleisten und somit zwanghaft zu versuchen, dieses kranke System zu erhalten, sollten Subventionen in Neuerungen angetreten werden. Hin zu einer bio-veganen Landwirtschaft."

In der Kastenstandhaltung werden die Muttertiere in Metallkäfige gesperrt, in welchen sie sich nicht einmal umdrehen können. Dadurch verkümmert ihre Muskulatur und es können entzündliche Liegeschwielen entstehen. Schweine sind etwa so intelligent wie ein dreijähriges Kind. Tiere über Wochen immer wieder derartig reizlos 24h am Tag zu fixieren, ist ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Viele Tiere zeigen Verhaltensstörungen resultierend aus den ständigen Qualen. Im Journal Livestock Science erschien bereits 2009 eine Studie, die gezeigt hat, dass die Sterblichkeitsrate bei Ferkeln die gleiche ist, egal ob die Mütter in Kastenständen gehalten werden oder sich frei bewegen können (1). Durch den Stress, den Kastenstände verursachen, kommt es zu mehr Totgeburten, außerdem erdrücken auch mit Kastenstand die Mütter manchmal ihre Kinder. Leider finden solche wissenschaftlichen Ergebnisse wenig Umsetzung in die Gesetzesgebung. Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert die Politik daher auf, die Landwirte bei der Umstellung auf bio-vegane Landwirtschaft zu unterstützen, anstatt ein so grausames System durch Steuergelder am Leben zu erhalten und beständig zu versuchen, die massive Tierquälerei zu legitimieren. Die Steuergelder sollten für die Tiere, das Klima und unsere Gesundheit lieber in eine friedlichere Zukunft für alle investiert werden (2). Dem respektlosen Umgang mit Tier und Natur verdanken wir schließlich auch die aktuelle Pandemie.

  1. https://www.theguardian.com/lifeandstyle/wordofmouth/2012/jan/26/is-red-tractor-pork-high-welfare

  2. https://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/news/201603-plant-based-diets/

 

Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1983 für die Rechte der Tiere einsetzt. Durch Öffentlichkeitsarbeit macht der Verein Tierleid für die Bevölkerung sichtbar und zeigt Alternativen auf. Seit 2016 sind die Menschen für Tierrechte einer der drei anerkannten Verbände für das TierschutzMitwirkungs- und Verbandsklagerecht in Baden-Württemberg.

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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