G7-Agrarministertreffen – Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert Abbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung und die Förderung der pflanzlichen Lebensweise
G7-Agrarministertreffen – Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg fordert Abbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung und die Förderung der pflanzlichen Lebensweise
2022-05-12 13:04
Freitag und Samstag, 13. und 14. Mai 2022, treffen sich die G7-Agrarministerinnen und -minister in Stuttgart. Eines der zentralen Themen ist der Krieg in der Ukraine und die Ernährungssicherheit, auch der ukrainische Landwirtschaftsminister wird am Freitag an der Konferenz teilnehmen. Aber es soll auch um nachhaltige Landwirtschaftskonzepte gehen sowie die steigende Gefahr durch Antibiotikaresistenzen. Was all diese Themenpunkte gemeinsam haben, ist, dass sie sich mit einer pflanzenbasierten Ernährungsweise lösen ließen.
„Bezüglich der Ernährungssicherheit während des Krieges in der Ukraine könnten allein ein Drittel der Tierfuttermenge der EU den Exportverlust aus der Ukraine ausgleichen. Im Jahr exportiert die Ukraine etwa 57 Millionen Tonnen Getreide. 196 Millionen Tonnen an Getreide werden in der EU an Tiere verfüttert“, so Julia Thielert von Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg. „Weltweit ist die Ukraine auf Platz eins der Produzenten für Sonnenblumenkerne, Platz sechs für Mais und Platz neun für Weizen und Soja. Mais, Weizen und Soja werden aber nicht hauptsächlich für den Verzehr von Menschen angebaut. Weltweit werden diese Getreidearten primär genutzt, um die 80 Milliarden Landtiere zu füttern, die wir jährlich töten und essen.“
Diese Erde ist mittlerweile bevölkert von landwirtschaftlich genutzten Tiere. Es gibt sie mehr als Wildtiere und mehr als uns Menschen. Um es genau zu sagen, es gibt 10-mal so viele landwirtschaftlich genutzte Tiere auf dieser Welt, wie es Menschen gibt. Unser Hunger auf Tierprodukte hat diese Welt im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Welt der Tierausbeutung werden lassen.
77 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche werden genutzt, um landwirtschaftlich genutzte Tiere aufzuziehen und zu füttern. Das bedeutet, wir nutzen die begrenzten Ressourcen an Platz, Wasser und Nahrungsmitteln, um Futter für unser späteres Essen zu produzieren, anstatt damit Menschen zu versorgen. Vegan wird oft als ein Luxusproblem angesehen. Das ist auf Basis dieser Tatsachen lächerlich und zeigt, wie wenig viele Menschen wirklich verstanden haben. In einer Welt, in der etwa 811 Millionen Menschen hungern, sind wohl kaum die, die Ressourcen einsparen und damit Tieren, Umwelt und Menschen helfen, die, die sich mit unnötigem Luxus beschäftigen.
Die landwirtschaftliche Tierhaltung ignoriert die Folgen für die Natur, für die Tiere (sowohl, die fühlenden Lebewesen, die in dieser Industrie unter meist erbärmlichen Bedingungen ihr Leben lassen, als auch der Wildtiere, die mehr und mehr durch die Platzansprüche verdrängt werden) und für die Menschen (der Überkonsum an Tierprodukten schädigt unsere Gesundheit, belastet die Krankenkassen und fördert den Welthunger).
Die Ineffizienz des Systems landwirtschaftliche Tierhaltung rückt besonders in Krisenzeiten in den Fokus, wenn die Nahrungsmittelsicherheit vor der eigenen Haustür plötzlich bedroht ist; wie bei COVID-19 oder nun dem Krieg in der Ukraine. In Wahrheit ist sie aber immer präsent. Wir leben weit über dem, was die Erde hergibt, überziehen jährlich unser Konto ... Ein Mechanismus, der zum Scheitern verurteilt ist.
Das Bewusstsein für den anstehenden Kollaps scheint sich langsam zu schärfen. Mehr und mehr Firmen bieten ihre Produkte nun auch auf pflanzlicher Basis an. Vegan bedeutet schon lange nicht mehr, auf irgendwas verzichten zu müssen. Nun ist es an der Politik, diesen Wandel zu fördern.
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