Fur Free Europe: Über 1,7 Millionen EU Bürger:innen fordern ein pelzfreies Europa
Fur Free Europe: Über 1,7 Millionen EU Bürger:innen fordern ein pelzfreies Europa
2023-03-06 11:22
Europäische Bürger:inneninitiative wird aufgrund einer Rekordzahl an Unterschriften vorzeitig abgeschlossen.
Stuttgart, 02. März 2023
Die Europäische Bürger:inneninitiative (EBI) Fur Free Europe (Pelzfreies Europa) wurde am 01. März 2023 um Mitternacht vorzeitig geschlossen – zweieinhalb Monate vor dem offiziellen Ablauf der Frist am 18. Mai. Der Grund dafür ist, dass in weniger als zehn Monaten eine Rekordzahl von mehr als 1,7 Millionen Unterschriften gesammelt werden konnte: 1,7 Millionen EU-Bürger:innen, die eine starke Botschaft an die Europäische Kommission gesendet haben! Sie fordern ein Ende der grausamen Praxis der Pelztierzucht und des -handels. Das deutsche Bündnis, bestehend aus den Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg, VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, dem Deutschen Tierschutzbund, dem Deutschen Tierschutzbüro, Pro Wildlife, Humane Society International/Europe, der Deutschen Tier-Lobby sowie ANIMALS UNITED, hat gemeinsam den größten Anteil der Stimmen generiert.
„Mehr als 1,7 Millionen EU-Bürger:innen haben sich unseren Forderungen angeschlossen und wollen ein pelzfreies Europa. Das ist ein starkes Zeichen für die EU-Kommission, das sie nun nicht mehr ignorieren können. Es wird daher höchste Zeit für ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen und dem Handel mit solchen sogenannten Zuchtpelzen “, so Stephanie Kowalski, Tierärztin bei Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.
Von Beginn an erfolgreich, sammelte die Initiative bereits am Starttag, dem 18. Mai 2022, 50.000 Unterschriften. Im Dezember 2022 wurde, früher als gedacht, die Zahl von einer Million Unterschriften überschritten, und nun, zweieinhalb Monate vor dem offiziellen Ende, wurden 1.701.892 Unterschriften erreicht – wodurch das Ziel von einer Million validierten Stimmen gesichert ist. Unterstützung für die EBI kam aus der gesamten EU: Ganze 21 EU-Mitgliedstaaten erreichten die erforderliche Unterschriftenzahl! Gebraucht hätte es nur sieben. Ein Großteil der Unterschriften 577.710 kam dabei aus Deutschland.
Die Entscheidung, die EBI früher zu schließen, wurde auch aufgrund ihres potenziellen Einflusses auf die bevorstehende Revision der EU-Tierschutzgesetzgebung im Rahmen der EU-Strategie „Farm to Fork" getroffen. Bis Ende 2023 wird die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Verbesserung der EU-Tierschutzgesetzgebung veröffentlichen, um sie andie neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen. Die Wissenschaft hat eindeutig gezeigt, dass eine tierschutzkonforme Haltung der Tiere auf Pelztierfarmen nicht möglich ist. Folglich sollte ein Verbot der Pelztierzucht und des Handels von Pelzprodukten in den Vorschlag aufgenommen werden.
Die Europäische Bürger:inneninitiative (EBI) Fur Free Europe (Pelzfreies Europa)
Ein Bündnis von Tierschutzorganisationen hat die EBI Pelzfreies Europa ins Leben gerufen. Ziel der Petition, die von mehr als 80 europäischen Gruppen unterstützt wird, ist ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung. Zudem sollen Pelze und Pelzprodukte aus der Pelztierzucht auf dem europäischen Markt verboten werden. Die Organisator:innen möchten dafür sorgen, dass die Grausamkeiten nicht einfach aus Drittländern in die EU importiert werden, sondern das Leid der Pelzindustrie in Europa endgültig beendet wird.
Eine Million Unterschriften aus sieben Ländern nötig
Für den Erfolg der EBI sind eine Million verifizierter Unterschriften von EU-Bürger:innen erforderlich, die in mindestens sieben EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden müssen. Die Europäische Kommission muss daraufhin mit einer offiziellen Antwort reagieren. Macht sie einen Gesetzesvorschlag, wird dieser dann dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU vorgelegt. Wird er angenommen, wird er zum Gesetz. Bislang haben 14 der 27 EU-Mitgliedstaaten die Pelztierzucht verboten (einige mit Übergangsfristen). In Deutschland verlangen strenge Vorschriften, dass Pelzfarmen höhere Tierschutzstandards einhalten, was dazu geführt hat, dass die Pelztierzucht nicht mehr wirtschaftlich rentabel ist – gesetzlich verboten ist die Pelztierzucht hier jedoch noch nicht.
Kontakt Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. Hasenbergsteige 15 70178 Stuttgart www.tierrechte-bw.de Stephanie Kowalski, kowalski@tierrechte-bw.de
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