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Der Handel mit Haiflossen ist in der EU weiter erlaubt - 50 Tage um das Grauen zu beenden

2021-12-10 13:17

Obwohl längst klar ist, wie wichtig Haie für die marinen Ökosysteme sind, wird auch in der EU immer noch Geld mit Haiflossen verdient – und das in großem Stil! Die EU-Bürgerinitiative “Stop Finning - Stop the Trade” tritt für ein sofortiges Ende des Handels mit Haiflossen in der EU ein. Ab dem 13.12.2021 verbleiben der Initiative noch 50 Tage, um eine Million Stimmen von EU-Bürgern zu sammeln, die für eine erfolgreiche EU-Bürgerinitiative nötig sind. Sollte dies gelingen, wird ein politischer Prozess initiiert, an dessen Ende die EU-Kommission sich mit der Änderung der bestehenden Gesetzgebung beschäftigen muss.

Das Problem ist riesig – jedes Jahr sterben Millionen Haie durch Menschenhand, oft wegen ihrer Flossen. Allein drei EU-Nationen befinden sich dabei unter den Top 20 Haifangnationen weltweit.
Dabei sind die Populationen der für die Weltmeere so wichtigen Tiere auf dem Rückmarsch – die Bestände an Hochseehaien sind seit den 1970er Jahren um 70% zurückgegangen. Wie lange wollen wir eine Jagd akzeptieren, die dazu dient, die Flossen der Tiere zu einer prestigeträchtigen und teuren Suppe zu verarbeiten? Das Ende des Handels mit Haiflossen ist also dringend nötig. Viele Ökosysteme in den Weltmeeren sind von stabilen Haipopulationen abhängig. Der Forderung der EU-Bürgerinitiative haben sich bereits mehr als 400.000 Bürger angeschlossen. 

50 Tage vor Abstimmungsende wird die EU-Bürgerinitiative in vielen europäischen Großstädten (Berlin, Paris, Rom, Lissabon, Barcelona, Dublin, Athen und viele weitere) auf die Rolle der EU beim Handel mit Haiflossen aufmerksam machen. Wir rufen alle Meeresschützer auf, uns am 11. und 12. Dezember zu unterstützen und ein Zeichen für ein Ende des grausamen Handels mit Haiflossen in der EU zu setzen. Für Medienvertreter haben wir die Orte und Zeitpunkte der Kundgebungen hier zusammengefasst. Weitere Informationen und Bildmaterial finden Sie hier. Für Pressebegleitung vor Ort oder Interviewtermine, wenden Sie sich bitte an info@stop-finning-eu.org.



Die Initiatoren der EU-Bürgerinitiative stehen für Interviews zur Verfügung:

info@stop-finning-eu.org

 

Über STOP FINNING – STOP THE TRADE

Die europäische Bürgerinitiative STOP FINNING – STOP THE TRADE (www.stop-finning-eu.org) fordert, den Handel mit Haiflossen in Europa zu beenden. Die Initiative wird vertreten von Nils Kluger (Stop Finning Deutschland) und Alex Cornelissen (Sea Shepherd Global) und wird von mehr als 70 Umwelt- und Tierschutzorganisationen unterstützt. Um eine entsprechende Gesetzesänderung in das Europäische Parlament einzubringen, werden europaweit Stimmen gesammelt. Weitere Informationen: www.stop-finning-eu.org

 

Hintergrundinformationen

In der EU ist die grausamste Form an Haiflossen zu kommen - das sogenannte Finning - offiziell verboten. Finning bedeutet, dass den Haien die Flossen an Bord eines Fischerbootes abgeschnitten werden, und den Hai selbst über Bord zu werfen. Diese Praxis wurde angewandt, um Frachtraum zu sparen und nur die gewinnträchtigen Flossen an Land zu bringen. In der EU gilt seit 2013 eine Regelung, nach der gefangene Haie mit Ihren Flossen an Land gebracht werden mussten. Der erhoffte Erfolg blieb jedoch aus: Zwar gingen die Fangzahlen zunächst zurück, erholten sich jedoch schnell wieder. Dies zeigen zum Beispiel die Zahlen vom Blauhai, der meistgefangenen Art im Atlantik. Zunächst fielen die Zahlen, die erreichten jedoch bereits im Jahr 2016 wieder unvorstellbare 53.000 Tonnen und waren damit noch höher als 2013. Hinzu kommen eine hohe Dunkelziffer und Verschleierung. Bei Haiflossen-Lieferungen wird oft nicht dokumentiert, wo der Hai gefangen wurde, um welche Art es sich handelt oder ob er legal gefangen wurde. Sobald die Flossen auf dem Markt sind, kann niemand mehr darüber Rechenschaft ablegen. So wurden in der Vergangenheit immer wieder, meist durch Zufall, geschützte Arten in Haiflossen-Lieferungen auch in Europa entdeckt.

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© Tierrechte Baden-Württemberg

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