Netto macht kritische Werbung für Hühnerfleisch
Sehr geehrtes Netto-Team,
kürzlich sind wir in Ihrem Prospekt auf Ihre Werbung mit Fabian Hambüchen gestoßen, wo er vermeintlich protein- und nährstoffreiches Hühnchenfleisch bewirbt. In Zeiten, wo Gesundheitsbewusstsein, Tier- und Klimaschutz eine immer größere Rolle einnehmen, sollten solche Promotionen überdacht werden. Denn der Konsum tierischer Produkte bedeutet immenses Leid für die Tiere, geht mit enormen Auswirkungen auf die Umwelt einher und hat darüber hinaus nicht dieselben gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung.
Gesundheitliche Vorteile einer veganen Ernährung
Erst kürzlich wurde eine Zwillingsstudie der Universität Standford veröffentlicht, die die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung belegt: Gewichtsverlust, niedrigere Cholesterin- und Insulinwerte, eine bessere Herzgesundheit, eine gesündere Darmflora und ein langsamerer Alterungsprozess. Die zugehörige Studie finden Sie hier: Unveiling the epigenetic impact of vegan vs. omnivorous diets on aging: insights from the Twins Nutrition Study (TwiNS) | BMC Medicine | Full Text (biomedcentral.com)
Nährstoff- und Proteinversorgung bei veganer Ernährung
Für den Körper spielt es keine Rolle, woher die benötigten Nährstoffe kommen. Für ihn ist es lediglich wichtig, dass er sie bekommt.
Beim Beispiel Protein ist es entscheidend, dass er die essenziellen Aminosäuren (also die Bausteine der Proteine) über die Nahrung zugeführt bekommt. Und genau diese Aminosäuren sind in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und können durch die Kombination verschiedener Lebensmittel im Rahmen einer abwechslungsreichen Ernährung problemlos gedeckt werden. Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkorn- und Pseudogetreide sind nur einige Beispiele möglicher hochwertiger pflanzlicher Proteinquellen.
Die biologische Wertigkeit von beispielsweise Soja liegt sehr nahe an tierischem Eiweiß. Gleichzeitig ist der Proteingehalt mit 35 g/100 g höher als der von Hühnchen (24 g/100 g).
Hinzu kommt, dass einige pflanzliche Proteinquellen neben dem Protein weitere wertvolle Nährstoffe liefern - im Gegensatz zu tierischen Proteinen.
Olympia geht auch vegan
Morgan Mitchell, Alexander Megos, Diana Turasi und Jan Zimmermann sind als vegane Athlet:innen der Beweis, dass Olympia auch ohne tierische Produkte möglich ist. Und das sind nicht mal alle.
Um ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit zu setzen, wurden übrigens 50 - 60 % der Mahlzeiten für Mitarbeitende, Sportler:innen sowie Gäste vegetarisch gestaltet.
Mehr Informationen finden Sie beispielsweise hier: Athlet:innen mit pflanzlicher Ernährung bei Olympia 2024 (proveg.com)
Mit gutem Beispiel voran
Einige Discounter- und Supermarktketten gehen bereits mit gutem Beispiel voran. ALDI Süd wurde zum vegan-freundlichsten Discounter gewählt und Lidl hat die Preise der veganen Eigenmarke auf die Preise tierischer Produkte herabgesenkt. Diese Meldungen sind ein Beleg für das steigende Interesse und die Aktzeptanz pflanzlicher Lebensmittel.
Vielleicht möchten auch Sie über eine veganfreundliche Kampagne nachdenken? Gerne stehe ich Ihnen beratend zur Seite.