Viele Städte haben bisher kein Verbot von privatem Feuerwerk in der Silvesternacht geplant. Bekannt sind uns Städte wie Heidelberg, Freiburg, Ulm und Mannheim. Wir schreiben Städte innerhalb von Baden-Württemberg an und bitten sie, über die Konsequenzen von Feuerwerk für Mensch, Tier und Umwelt nachzudenken. Vielleicht gibt es auch in Ihrer Stadt kein Verbot von privatem Feuerwerk.
Wichtig ist, dass die Städte, die privates Feuerwerk nicht verbieten, Widerstand aus der Bevölkerung spüren. Daher veröffentlichen wir hier den Brief, den wir an die Stadt Freiburg versendet haben. Sie können ihn mit ein paar Anpassungen bzgl. Absender und Stadt gerne kopieren oder auch als Inspiration nutzen. Vielleicht möchten Sie ja auch der Stadt Freiburg schreiben.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Buchheit, sehr geehrter Herr Bürgermeister Breiter,
ich schreibe Ihnen im Namen von Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V., einem Verein der sich seit bald 40 Jahren erfolgreich für die Rechte der Tiere einsetzt.
Presseberichten zufolge hat sich die Stadt Freiburg dazu entschieden in diesem Jahr kein Verbot für privates Feuerwerk auszusprechen. Ihre Entscheidung irritiert uns und ist absolut nicht nachvollziehbar.
Während von den Befürworter*innen von Feuerwerkskörpern vorrangig Vergnügen und Tradition als Argumente Pro-Feuerwerk hervorgebracht werden, stehen auf der Contra-Seite gewichtigere Gründe – allen voran der Schutz von Tieren und der Umwelt.
Circa 1,9 Millionen Katzen und 1,1 Millionen Hunde leben in Baden-Württembergs Haushalten. In der Zeit um den Jahreswechsel werden viele von ihnen unter den Folgen der „Böllerei“ leiden. Bereits Tage vor und nach der Silvesternacht wird der Gang vor die Haustüre für Hundehalter*innen zu einem Spießrutenlauf. Laute Geräusche und bunte Lichtblitze versetzen die Tiere zum Teil in Todesangst. Während ihnen i.d.R. ihre Vertrauensperson zur Seite steht, sind Wildtiere dem „Spektakel“ vollkommen schutzlos ausgeliefert und sind enormem Stress ausgeliefert. Gerade im Winter, wenn es für viele Tiere besonders schwer ist Futter zu finden, müssen sie mit ihrer Energie gut haushalten. Durch das Feuerwerk werden die Wildtiere aufgeschreckt, können Lärm und Lichtreflexe nicht zuordnen und geraten in Panik.
Regelmäßig werden am 1. Januar verletzte oder tote Tiere gefunden. Vögel mit Anflugtrauma, Tiere – wie beispielsweise der Igel – die in ihrem/r Winterschlaf oder –ruhe gestört werden, Familienverbände, die durch die Flucht auseinandergerissen werden, sind nur Beispiele für die schrecklichen Folgen, die diese Feuerwerkstradition nach sich zieht (1).
Auch für die Tiere und Mitarbeiter*innen der Tierheime oder von zoologischen Einrichtungen/Tierparks - wie beispielweise dem Mundenhof – ist der Jahreswechsel auf Grund der „Böllerei“ ein Kraftakt.
Wie eingangs bereits erwähnt, leiden nicht nur die Tiere, sondern auch die Umwelt massiv. Jährlich werden in Deutschland über 120 Millionen Euro wortwörtlich in die Luft gejagt. Die Folge ist die höchste Feinstaubbelastung des Jahres. Das neue Jahr startet mit tonnenweise zusätzlichem Müll durch die Überbleibsel der Feuerwerkskörper. Allein in den fünf größten deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main) entfernen die kommunalen Entsorger an bestimmten Hotspots am Neujahrstag rund 200 Tonnen Silvesterabfall (2).
Freiburg, „die grüne Stadt“, sollte als gutes Beispiel voran gehen und durch ein Verbot von privatem Feuerwerk ein eindeutiges Zeichen setzen – für die Tiere, die Umwelt und nicht zuletzt auch für die Menschen. Es gibt Traditionen mit denen wir dringend brechen müssen. Bitte schließen Sie sich Städten wie Stuttgart an und beschließen Sie ein Verbot für das Entzünden von (privatem) Feuerwerk! Damit tragen Sie einen Teil zu einem tier- und umweltfreundlicheren Start in das Jahr 2023 bei.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Stephanie Kowalski - Tierärztin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Es startet wieder die Zeit der Weihnachtsmärkte und in vielen Städten ist bei diesen auch ein unerfreulicher Trend zu lebenden Krippen zu beobachten. Hier werden also lebende Tiere eingesetzt, um das Krippengeschehen darzustellen. Natürlich mag dies für kurzweiliges Interesse bei den Besucher*innen sorgen, jedoch bedeutet es für die Tiere vor allem Stress und ist durch den Einsatz von Nachbildungen leicht zu vermeiden.
Wichtig ist, den Städten mitzuteilen, dass möglichst vielen Menschen diese Form der Darstellung des Krippengeschehens ablehnen. Daher veröffentlichen wir hier den Brief, den wir Städten in einem solchen Fall senden. Sie dürfen ihn kopieren, falls Sie nichts Eigenes schreiben möchten (bitte achten Sie auf nötige Anpassungen beim Namen der Stadt und dem Absender), oder nutzen sie ihn als Inspiration.
Unser Brief
Sehr geehrte Damen und Herren des Organisationsteams des Stuttgarter Weihnachtsmarktes,
Wie wir der Website des Weihnachtsmarktes entnehmen konnten, soll es nahe der Markthalle während der gesamten Weihnachtsmarktzeit eine „Lebende Krippe“ mit zwei Lämmern, zwei Schafen und einem Esel geben.
Mehr als 3,5 Millionen Besucher*innen werden in den kommenden Wochen erwartet. Für die Tiere bedeutet dieser Trubel den puren Stress.
Das deutsche Tierschutzgesetz besagt, dass Personen, die Tiere halten oder betreuen, dafür verantwortlich sind, diese entsprechend angemessen zu ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen. Außerdem muss jedes Tier die Möglichkeit haben, sich artgemäß zu bewegen. Ein „Zur Schau stellen“, wie auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt, dürfte daher u.E. nicht erlaubt werden, da die tier-und verhaltensgerechte Unterbringung nicht gewährleistet werden kann. Nicht nur, dass die dort eingepferchten Tiere meist viel zu wenig Bewegungs-, und Rückzugsmöglichkeiten haben, oft werden sie von den Weihnachtsmarktgäste mit Lebkuchen, Pommes & Co gefüttert, was zu gesundheitlichen Problemen, wie Pansenacidosen und Koliken bis hin zu Todesfällen führen kann. Nicht zuletzt besteht leider immer die Gefahr, dass angetrunkene Besucher*innen den Tieren „aus Spaß“ Leid zufügen, indem sie sie beispielsweise freilassen, im Gehege umher jagen, versehentlich das Stroh in Brand setzen oder ähnliches. Solche und ähnliche Vorfälle haben sich in der Vergangenheit bereits in anderen Städten zugetragen(1)(2).
Für Tiere sind hochfrequentierte Weihnachtsmärkte keineswegs eine besinnliche Zeit. Immer mehr Weihnachtsmärkte geben daher dem Tierschutz Vorrang und setzen zum Beispiel auf Krippen mit Holzrequisiten.
Wir appellieren daher an Sie, als verantwortungsbewussten Veranstalter, keine Tiere auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt zur Schau zu stellen, sondern sich im Sinne der Tiere gegen die Lebende Krippe zu entscheiden. Wir sind uns sicher, dass die kleinen Marktbesucher*innen auch viel Spaß an den anderen Attraktionen, wie dem Märchenland, haben werden.
Im Namen von Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. wünsche ich Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit!
Mit freundlichen Grüßen
Stephanie Kowalski
Tierärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.
Mitmachaktion: NEIN zu der Anerkennung des Brieftaubensports als immaterielles Kulturerbe
Letzte Woche haben wir einen offenen Brief an die Mitglieder des Expertenkomitees der DUK gesendet. Zur Kenntnisnahme haben wir auch Kultusministerin Claudia Roth, die die Urkunde in Berlin in einem festlichen Rahmen demnächst überreichen soll, ins CC gesetzt. Ebenso wie Minister Cem Özdemir.
Es ist sehr enttäuschend, dass trotz des jahrelangen Protestes nun diese Entscheidung getroffen wurde.
Umso deutlicher wollen wir und viele andere Organisationen unseren Unmut über diese Entscheidung ausdrücken.
Bitte unterstützen Sie uns dabei. Drücken auch Sie Protest gegenüber den Verantwortlichen aus. Je mehr Menschen deutlich machen, dass das, was im Brieftaubensport läuft, für sie kein Kulturgut ist, umso höher die Chance einer Aberkennung.
Um es Ihnen so einfach wie möglich zu machen, veröffentlichen wir hier die Mailadressen des Expertenkomitees und die von Claudia Roth und Cem Özdemir. Außerdem stellen wir Ihnen unseren Brief zur freien Verfügung. Sie können ihn einfach kopieren oder aber als Inspiration nutzen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung für die Tauben!
wir sind sehr enttäuscht, dass Sie sich trotz einigen Widerstandes vonseiten der Bevölkerung dazu entschlossen haben, Brieftaubensport als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen. Die Art, wie diese Wettkämpfe heutzutage stattfinden, hat mit der Erhaltung von Kultur wenig zutun. Es sind mittlerweile knallharte und internationale Geschäfte damit verbunden, die von wenigen Reichen gelenkt werden, welche diesen „Sport“ als Zeitvertreib nutzen oder um ihr persönliches Ego und ihren Reichtum noch weiter zu steigern (1).
Die Leidtragenden sind wie bei eigentlich allen Wettkampfformen die Tiere. Sie sind bloße Objekte, die entweder leisten, was sie sollen oder aber wertlos sind, was ihrem Leben dann schnell ein Ende setzt. Häufig bekommen sie ohne Betäubung das Genick gebrochen oder werden anderweitig tödlich verletzt. Das ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz (2).
Auch die Trainingsmethoden entsprechen nicht dem, was man sich unter einem kulturell zu bewahrendem Gut vorstellen würde. Die Tiere sind sehr sozial. Dies nutzt man aus, indem man sie von ihrem Partner oder ihrem Gelege trennt und weit weg aussetzt (3).
Dennoch kommen viele der Tauben nie wieder zu Hause an. Studien belegen regelmäßige Todesraten von 51 bis 71 % (4), nach eigenen Angaben der Brieftaubenzüchter sind es aber auch zwischen 20 und 25 % (5).
Diese Zahlen kommen durch Erbeutung von Greifvögeln, Dehydrierung, Tod durch Verletzung (z. B. durch Flug in Stromleitungen, besonders bei Wind) oder Erschöpfung zustande. Manche finden auch nicht mehr den Weg nach Hause. Verletzte Tiere werden in den seltensten Fällen von den Züchtern abgeholt, da diese „Verlierer“ als wertlos angesehen werden. Und so landen sie, wenn sie Glück haben, bei Taubenfreunden, die sie pflegen. Diese Menschen sind aber normalerweise schon vollkommen überlastet mit den allgegenwärtigen Stadttauben, für die es in den wenigsten Städten ausreichend geführte Taubenschläge gibt. Damit befeuert der Brieftaubensport dieses Problem weiter, auch da sich die Brieftauben durchaus den Stadttauben anschließen und sich auch mit diesen paaren. Leider gibt es auch viele Taubenhasser, welche auch den gestrandeten Brieftauben abartigste Tierquälerei antun (6).
Wir bitten Sie, Ihre Entscheidung zu überdenken. Heute trägt niemand mehr mit Tauben Briefe aus, sondern es ist ein blutiger Zeitvertreib auf Kosten der Tiere. Tierquälerei sollte kein Kulturerbe sein und ist in Anbetracht der deutschlandweiten Stadttaubenproblematik auch nicht mehr zeitgemäß.
Foie gras („fette Leber“) ist die künstlich verfette Leber männlicher Enten und Gänse und gilt als Delikatesse. Den Vögeln wird mehrmals täglich brutal durch ein Rohr Futter in den Hals gestopft.
Diese grausame Praxis ist in Deutschland und den meisten europäischen Ländern verboten. Aber da der Import nicht unter Strafe steht, wird die tierquälerische „Delikatesse“ nach wie vor auch in Deutschland verkauft.
Helfen Sie, gegen Stopfleber vorzugehen. Schreiben Sie Ladenbesitzer und Restaurants an und fordern Sie sie auf, den Verkauf von Foie gras einzustellen.
Verwenden Sie hierfür gerne unseren Musterbrief.
Musterbrief
Betreff: Bitte streichen sie Stopfleber aus Ihrem Sortiment / von der Speisekarte
Sehr geehrte/r Frau/Herr …. ich schreibe Ihnen heute, um Sie nachdrücklich darum zu bitten, den Verkauf von Stopfleber in Ihrem Restaurant/Ihrem Geschäft einzustellen. Foie gras ist keine Delikatesse, sondern die kranke, da verfettete Leber, eines gequälten Vogels.
Monatelang sitzen Tausende von Enten und Gänsen bewegungslos in Einzelkäfigen und können weder aufstehen, sich umdrehen oder auch nur die Flügel ausstrecken. Über 10-12 Wochen lang werden sie mehrmals täglich zwangsgefüttert: hierbei wird ihnen über ein Rohr Mais in den Rachen gepumpt, so lange bis ihre Leber auf das mehrfache ihrer normalen Größe angeschwollen ist. Die Folgen sind Atemnot, innere Blutungen, Knochenbrüche. Viele Vögel sterben, bevor sie geschlachtet werden.
Daher wurde diese grausame Praxis in Deutschland, der Schweiz und zahlreichen anderen Ländern bereits verboten.
Alle weiblichen Küken werden direkt nach dem Schlüpfen am Fließband aussortiert und zu Millionen im Schredder zermust, da nur die Leber der Erpel verkauft werden darf.
Immer mehr Gäste meiden Restaurants, die solch grausame Produkte verkaufen.
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen, xxx
Mitmachaktion: Gegen Pelz
Diesen Winter sind Pelzaccessoires wieder überall präsent – als Besatz auf Jacken oder auch als Bommeln an Mützen und Handschuhen. Was viele Käufer nicht wissen: Ein guter Kunstpelz ist teurer als echter Pelz. Hunde, Katzen, Kaninchen und andere Tiere werden hierfür unter grausamsten Bedingungen gehalten und getötet. Lernen Sie hier, wie Sie Echtpelz von Kunstpelz unterscheiden können.
Werden Sie aktiv und teilen Sie den Geschäften in Ihrer Stadt mit, was Sie von dem „Mode-Trend“ halten. Einen Musterbrief finden Sie hier.
Betreff: Bitte stoppen Sie den Verkauf von Echtpelz!
Sehr geehrte Frau/sehr geehrter Herr,
Bitte stoppen Sie den Verkauf von Pelzen und Pelzaccessoires in Ihrem Geschäft.
Für die Pelzindustrie werden jedes Jahr geschätzt 100 Millionen Füchse, Nerze, Kaninchen, Marderhunde und andere Tiere in enge Käfige gesperrt und nach wenigen Monaten getötet. Sie werden vergiftet, vergast, durch Genickbruch oder Analstromschlag umgebracht.
Diese Praxis ist grausam und muss beendet werden!
Bitte prüfen Sie auch die Kleidungsstücke in Ihrem Geschäft, die einen Pelzbesatz haben, der als Kunstpelz deklariert ist. Häufig ist die Kennzeichnung falsch. Senden Sie falsch deklarierte Kleidungsstücke bitte zurück an die Produzenten und setzen Sie damit ein Zeichen gegen die Verbräuchertäuschung.
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihr Engagement – auch im Namen der Tiere.
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