Raus aus der Steinzeit: Hochschullehre ohne Tiereinsatz!
Dafür setzen wir uns ein. Aus folgenden Gründen:
1. Für die Tiere
Laut Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurden im Jahr 2014 in Deutschland 50.288 Tiere zu Lehr- und Ausbildungszwecken benutzt und getötet. Darunter Mäuse, Ratten, Schweine, Fische, Hühner, Frösche, Kaninchen, Affen, Katzen, Hunde und viele andere Wirbeltiere. Wirbellose Tiere wie Insekten, Krebs- oder Weichtiere sind in der Tabelle nicht erfasst. Aus der uns vorliegenden Statistik des Landes Baden-Württemberg geht (nur) hervor, dass sich die Zahl der zu „wissenschaftlichen Zwecken incl. Ausbildung“ verwendeten Tiere auf 325.150 beläuft. Wofür, wie viele und welche dieser Tiere jeweils an den einzelnen Hochschulen zum Einsatz kommen, bleibt für die Öffentlichkeit jedoch unbekannt.
Dabei zeigt die Wissenschaft, dass Tiere Gefühle haben, ein Sozialleben, ein Schmerzempfinden und ein Bewusstsein. (The Cambridge Declaration of Consciousness, Juli 2012). Daher haben wir nicht das Recht, sie als Versuchsobjekte zu missbrauchen.
2. Für die Studierenden
Der Tiereinsatz in der Lehre zwingt viele Studierende dazu, gegen ihr Gewissen zu handeln oder sich gar gegen ein Studium mit Tierverbrauch zu entscheiden. Dies betrifft Studierende, die Tiere nicht als Versuchsobjekt sehen, sondern die wissen und respektieren, dass Tiere fühlende Lebewesen sind.
3. Für eine moderne Wissenschaft
Schilderungen von Tierversuchen kennt man bereits seit dem fünften Jahrhundert vor Christus. Zu dieser Zeit wusste man noch nichts über das Schmerzempfinden und Sozialleben von Tieren. Heute sollten aber gerade Wissenschaftler und Hochschullehrende den evolutions- und verhaltensbiologischen Erkenntnissen über nicht-menschliche Tiere Rechnung tragen und anerkennen, dass bei vielen Tierarten auch ein Bewusstsein nachgewiesen wurde. Tiere sollten folglich nicht mehr als Versuchsobjekte für die wissenschaftliche Ausbildung verwendet werden.
4. Weil es genug tierfreie Ausbildungsmodelle gibt
Es gibt sehr gute Computersimulationen, an denen das Sezieren unbegrenzt oft geübt und die Technik verbessert werden kann. Auch schmerzlose Selbstversuche sind bei Studierenden sehr beliebt. Die Palette der über 500 verschiedenen tierverbrauchsfreien Verfahren umfasst außerdem auch Filme, interaktive Videosysteme, Kunststoffmodelle, Plastinationen (in einen plastikartigen, unbegrenzt haltbaren Zustand überführte Tiere oder Organe) und den Einsatz von Tieren, die eines natürlichen Todes gestorben sind oder aus tiermedizinischen Gründen eingeschläfert wurden.
5. Weil auch die europäische Tierversuchsrichtlinie 2010/63/EU ein Ende des Tierverbrauchs an Hochschulen zum Ziel hat.
Was wir tun:
Jährliche Hochschulbefragung
Seit Anfang 2015 befragen wir die wissenschaftlichen Hochschulen in Baden-Württemberg, ob sie ein Studium der Biologie oder anderer Lebenswissenschaften ohne Tiereinsatz anbieten. Das Ergebnis von 2015: Nur die PH Freiburg bietet Studierenden die Möglichkeit, Biologie ohne Tierverbrauch zu studieren. Auskunft über die hier angewandten Alternativmethoden gab es jedoch keine. Detaillierte Informationen finden Sie hier.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer soll tierfreie Lehre an Hochschulen finanziell fördern
Wir haben die Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg angeschrieben und sie darum gebeten, den Hochschulen im Land gezielte finanzielle Unterstützung zur Etablierung der tierfreien Lehre (Anschaffung von Lehrmaterial, Erforschung und Anwendung) zukommen zu lassen.
Flyer für Studenten
Wir haben einen Flyer entworfen, den wir an Studentinnen und Studenten verteilen, damit diese sich über dieses Thema Gedanken machen und sich die Forderung nach einem tierfreien Studium gerade unter den Studenten ausbreitet.
So können Sie helfen:
Schreiben Sie an die Hochschule in Ihrer Stadt und bitten Sie darum, eine tierfreie Hochschullehre auf den Weg zu bringen.
Schreiben Sie an die Landesregierung und bitten Sie um finanzielle Fördergelder für die tierfreie Lehre an den Hochschulen.
Bestellen Sie kostenlos unsere Flugblätter und verteilen Sie diese in Ihrer Stadt.
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