Hechingen überlegt, dem örtlichen Taubenschutzverein die Fütterungserlaubnis zu entziehen
Über die Presse erfuhren wir, dass die Stadt Hechingen aktuell überlegt, dem örtlichen Taubenschutzverein ,,Stadttauben Hechingen“ die Fütterungserlaubnis zu entziehen. Grund dafür ist, dass die Stadt keine Taubenproblematik mehr in Hechingen sieht und daher auch keine Notwendigkeit, dass die Tiere weiterhin gefüttert werden (hier klicken, um den Artikel im Schwarzwälder Boten aufzurufen).
Wir haben als Reaktion auf diese Pläne einen Leserbrief an den Schwarzwälder Boten gesendet, sowie eine Pressemitteilung an die lokale Presse in Hechingen und auch dem Bürgermeister wieder einen Brief gesendet.
Bitte unterstützen Sie uns, indem auch Sie dem Bürgermeister schreiben. Als Inspiration stellen wir Ihnen hier unseren Brief zur Verfügung. Diesen können Sie als Inspiration nutzen oder aber auch mit leichten Anpassungen einfach kopieren. Außerdem wäre es gut, wenn auch Sie einen Leserbrief an den Schwarzwälder Boten senden. Auf Basis des Briefes ist ein kurzer Leserbrief schnell geschrieben.
Danke, dass Sie Ihre Stimme den Tauben geben.
Leserbriefe an den Schwarzwälder Boten können hier eingereicht werden: leserbriefe@schwarzwaelder-bote.de
Mailadresse des Bürgermeisters von Hechingen: buero.bm@hechingen.de
ich schreibe Ihnen im Namen von Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich bereits seit 1983 erfolgreich für die Rechte der Tiere einsetzt.
Aus der Presse und von Anwohnern haben wir erfahren, dass die Stadt überlegt, dem örtlichen Taubenschutzverein ,,Stadttauben Hechingen“ die Fütterungserlaubnis zu entziehen. Angeblich besteht kein Taubenproblem mehr in Hechingen.
Laut des Taubenschutzvereins leben in Hechingen 2.000 bis 3.000 Stadttauben. Da diese Menschen tagtäglich mit den Tieren zu tun haben, verstehen wir nicht, wieso ihre Aussagen angezweifelt werden. Auch erscheint es uns widersprüchlich, wenn keinerlei Problematik seitens der Stadt vorliegt, wieso die Fütterungserlaubnis für den Verein entzogen werden soll. Wenn also, wie von der Stadt gesagt, keinerlei Problematik vorliegt, kann der Verein doch auch weiter füttern.
Die bevorzugte Nahrung von Tauben besteht hauptsächlich aus Körnern und Samen, die in den Städten kaum vorhanden sind. Somit haben die Tauben keine Möglichkeit, in Städten an artgerechtes Futter zu gelangen. Sie sind darauf angewiesen, sämtliche Essensreste (Abfälle) der Menschen zu fressen. Dies führt auch zu einer vermehrten Kotabsetzung. Daher ist eine artgerechte Fütterung auch im Interesse aller Beteiligten.
Langfristig möchten wir an dieser Stelle noch mal klar darauf verweisen, dass wir in einer Fütterungsgenehmigung nur eine vorübergehende Lösung sehen, um Leid zu vermeiden und die Verschmutzung durch Hungerkot gering zu halten. Das eigentliche Ziel sollte stets die Minimierung der Taubenpopulation sein, da diese einst ausgesetzten Haustiere keine natürliche Art darstellen und somit langfristig immer auf die Unterstützung und Pflege vom Menschen angewiesen sind. Deshalb sollte hier genauso wie bei anderen „Straßentieren“ eine möglichst weitgehende Senkung der Population angestrebt werden. Die Wichtigkeit von Taubenschlägen haben wir Ihnen bereits in unserem Brief vom 16. Januar mitgeteilt, auf den Sie leider nie reagiert haben und nun offensichtlich planen, komplett andere Wege zu gehen. Gerade wenn in Hechingen das Problem nach Ihrer Meinung nicht so groß ist, könnte ein Taubenschlag besonders schnelle Erfolge liefern und da bereits ein örtlicher Taubenschutzverein vorhanden ist, der bereits füttert, sind die Bedingungen optimal.
Wir möchten Sie daher nochmals bitten, die Errichtung eines Taubenschlages nach Absprache mit den ,,Stadttauben Hechingen“ zu planen. Es gibt einige Städte, die bereits erfolgreich Taubenpopulationen auf diese Weise kontrollieren. Die Stadt Augsburg ist hier ein gutes Beispiel (https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/umweltstadt-augsburg/stadttaubenkonzept).
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat ein Handbuch veröffentlicht, in dem alle notwendigen Informationen enthalten sind, um einen Taubenschlag zu errichten (https://www.tierrechte.de/produkt/handbuch-stadttaubenmanagement/) .
Herr Rechtsanwalt Dr. Eisenhart von Loeper beleuchtet in seiner Ausarbeitung „Effektivität des Tierschutzrechts: Tierschutzrechtskonforme Taubenhäuser, kommunale Fütterungsverbote und Nothilfe für Tiere“ auch die rechtliche Seite der Tierschutzkonformen Taubenhäuser und Nothilfe für Tiere (z. B. Punkt 3: Kommt es durch das das Aushungern-Lassen zugleich zum Hungertod der Tiere, wird die Tötung durch unterlassene Hilfe ohne „vernünftigen Grund“ begangen, strafbar nach § 17 Nr. 1 TierSchG . . . ).
Die bestehende Fütterungserlaubnis aufzulösen, wäre ein großer Rückschritt für die Stadt Hechingen. Wir können nicht als Konsequenz aus unseren Fehlern hilflose Lebewesen leiden lassen. Sie entscheiden, ob die Stadt Hechingen ihre Verantwortung erkennt und sich für Mitgefühl stark macht. Bitte arbeiten Sie mit den engagierten Tierschützern zusammen und stellen Sie ihnen auch die finanziellen Mittel für einen Taubenschlag zur Verfügung.
Sollten Sie fachliche Unterstützung brauchen, möchten wir Ihnen die Firma VitaGood empfehlen. Diese ist auf Stadttauben spezialisiert, erstellt Gutachten und erarbeitet Lösungen.
Mit freundlichen Grüßen Julia Thielert
M.Sc. Animal Welfare Science Wissenschaftliche Mitarbeiterin Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.
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